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EPALE - Elektronische Plattform für Erwachsenenbildung in Europa

Blog

Kann die Erwachsenenbildung die grüne Transformation vorantreiben?

Die Online-Diskussion zum Thema „Nachhaltigkeit und Erwachsenenbildung: mehr als nur grüne Skills?“ eröffnet neue Perspektiven auf grüne Kompetenzen.

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SprachUnion Chemnitz

Der Originalbeitrag wurde von Lifelong Learning Platform auf Englisch veröffentlicht.

Lesedauer ca. 4 Minuten - Lesen, liken, kommentieren!


Will adult learning and education drive the green transition?

Am 19. März 2024 veranstaltete die Plattform für lebenslanges Lernen eine Online-Diskussion auf EPALE, die sich mit der Rolle der Erwachsenenbildung im Hinblick auf die Förderung grüner Kompetenzen befasste. Die Diskussion zeigte die Schlüsselrolle auf, die erwachsene Lernende und Lehrkräfte bei der Förderung geeigneter Übergangsprozesse spielen, die nicht nur akute Umweltprobleme adressieren, sondern auch Gerechtigkeit und Integration fördern sollen. 

Zwei Ehrengästinnen halfen bei der Navigation in diesen komplexen Gewässern: Barbara Archesso, Mitglied der EU-Arbeitsgruppe „Lernen für Nachhaltigkeit“, und Katharina Wiese, Policy Managerin für wirtschaftliche Transformation und Geschlechtergleichstellung beim Europäischen Umweltbüro und Mitverfasserin des Berichts „Arbeit neu denken für eine gerechte Transformation“; moderiert wurde die Diskussion von Andrea Lapegna, stellvertretende Direktorin der Plattform für lebenslanges Lernen

Nachhaltigkeit und fachübergreifende Kompetenzen

Nachhaltigkeit in der allgemeinen und beruflichen Bildung ist in den letzten Jahren zu einem wichtigen Thema geworden, angefangen bei Umweltbelangen bis hin zu sozialer Gerechtigkeit und natürlich der Bildung. Daher erscheint es besonders wichtig, dieses Thema im Hinblick auf die Grüne Transformation zu betrachten, die Europa bis 2050 zur dringend benötigten Klimaneutralität führen soll. Zurzeit gibt es jedoch unterschiedliche Auffassungen darüber, was grüne Kompetenzen eigentlich sind. 

Zur Klärung dieser Frage wurden in der Diskussion zunächst die terminologischen Grundlagen für die weitere Debatte gelegt. Am wichtigsten wurde die Unterscheidung zwischen technischen Fähigkeiten und fachübergreifenden Kompetenzen angesehen. Wenn einerseits grüne technische Fertigkeiten für die Wirtschaft von entscheidender Bedeutung sind, so sind fachübergreifende Kompetenzen, die zu einem neuen Verständnis von Nachhaltigkeit und neuen Produktions- und Konsummustern beitragen, ebenso wichtig – wenn nicht noch wichtiger. Die Anerkennung und Validierung dieser Kompetenzen wirft natürlich die Frage nach der Harmonisierung der verschiedenen Systeme auf und ist damit weiterhin von entscheidender Bedeutung. 

Darüber hinaus merkten die Fachleute an, dass grüne Kompetenzen in allen Bereichen unseres Lebens benötigt werden: in allen Berufen (nicht nur in denen, die direkt mit dem Energie- oder Umweltsektor zu tun haben) sowie in allen Bereichen des persönlichen und sozialen Lebens, unabhängig vom Alter. Und wenn wir gerade beim Alter sind, so sollten wir sicherstellen, dass eine grüne Denkweise schon von klein auf vermittelt wird, denn sie kann entscheidend dazu beitragen, unsere Zukunft grüner zu gestalten. 

Inklusion und Gemeinschaften

Es herrschte allgemeines Einvernehmen darüber, dass der grüne Übergang nur mit der aktiven Einbeziehung aller Beteiligten (angefangen bei der Basis) gelingen kann. In diesem Zusammenhang wiesen die Fachleute auf die positive Rolle der Gemeinschaften und des gemeinschaftlichen Lernens als Schlüsselfaktor für eine gerechte Transformation hin. Angesichts des Risikos, dass gefährdete Gruppen (vor allem diejenigen, die kaum Zugang zu hochwertiger Bildung haben) zurückbleiben könnten, forderten die Fachleute, den sozialen Aspekten grüner Kompetenzen mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Konkret bedeutet dies, dass Kompetenzen für die Grüne Transformation vermittelt werden sollen, die auch die materiellen Bedingungen von Menschen in prekären Situationen verbessern. Denn die erfolgreiche Bewältigung der Klimakrise ist letztlich eine Frage des lebenslangen Lernens. 

Insbesondere der Erwachsenenbildung kommt die zentrale Rolle zu, „künftigen Generationen eine entsprechende Perspektive zu eröffnen“, und dieser generationenübergreifende Aspekt des lebenslangen Lernens passt gut zur ursprünglichen Konzeption des gemeinschaftlichen Lernens. Was das lebenslange Lernen betrifft, so lag ein Schwerpunkt der Diskussion auf nicht-formalen und informellen Lernumgebungen, wobei insbesondere Aktivitäten im Freien erwähnt wurden, die dazu beitragen können, ein tieferes praktisches Verständnis für grüne Kompetenzen und insgesamt eine grüne Mentalität zu fördern.

Die Rolle der Lehrkräfte

Wenn es um grüne Kompetenzen geht und die Art und Weise, wie wir sie erlernen, führt kein Weg an der Rolle der Lehrer:innen und Erzieher:innen innerhalb dieser „grünen Revolution“ vorbei. Die EPALE-Gemeinschaft war diesbezüglich besonders aktiv und hat Expert:innen gefragt, ob es nicht ratsam wäre, die Methodik und die Art und Weise, wie wir unsere Lehrer:innen und Erzieher:innen ausbilden, zu ändern. Und tatsächlich ist es so: Der Bedarf an Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften in ganz Europa stellt nach wie vor eine ungelöste Herausforderung dar, und während die Europäische Union zwar auf Grundlage praktischer Berichte zahlreiche Rahmenvorgaben gemacht hat, muss auf nationaler Ebene noch viel getan werden. Diese Notwendigkeit wird besonders angesichts der Grünen Transformation deutlich, denn diese verlangt von uns, die Art und Weise, wie wir lernen, und vor allem die Gründe, warum wir lernen, völlig neu zu überdenken. Schlüsselkompetenzen für lebenslanges Lernen erweisen sich auch hier wieder als hilfreich, wobei die Empfehlungen des Rates von 2018 ein Meilenstein sind, auf dem künftige Maßnahmen aufbauen können. 

Die Diskussion wurde dann auf EPALE fortgesetzt, wo die Nutzer:innen ihre Ansichten teilten. In den Kommentaren zeigten sich die Zweifel an den grünen Kompetenzen und der Art und Weise, wie wir sie erlernen, aber gleichzeitig auch, wie dringend unser Handeln ist. Die Nutzer:innen tauschten Ressourcen aus, um die systematische Integration von Klimazielen und -inhalten in die Bildung zu ermöglichen, wie z. B. diese Online-Bibliothek; sie verwiesen auf die Familie und die frühen Lebensphasen als Schlüsselfaktoren für die Entwicklung einer grünen Mentalität für die erwachsene Bevölkerung von morgen; aber sie sprachen sich auch dafür aus, die Kräfte auf lokaler Ebene mit den lokalen Verwaltungen zu bündeln, z. B. über das UNESCO Global Network of Learning Cities, das auf erwachsene Lernende ausgerichtet ist. Darüber hinaus tauschten sich die Nutzer:innen zu Praktiken aus, die sich in unterschiedlichen EU-Ländern bewährt hatten. Diese Informationen machen Mut, denn den Lernenden liegt die Umwelt am Herzen, sie wollen etwas darüber lernen und vor allem ihr tägliches Leben umweltfreundlicher gestalten. 

Was kann man aus der Diskussion mitnehmen? Wie in einem schriftlichen Diskussionsbeitrag gesagt wurde, sind „Bildung und Ausbildung für aktive Erwachsene von grundlegender Bedeutung, um zeitnah eine nachhaltige Zukunft zu erreichen“, und der Greencomp-Bezugsrahmen zur Bewertung bestehender und zum Erwerb neuer Kompetenzen ist ein sehr guter Ausgangspunkt! 

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Kommentar

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Comomo Saito
Di., 30.04.2024 - 15:33

As your post explained, it is important both to cultivate the understanding, mindset, and ability to control one's daily actions to contribute to environmental preservation and a sustainable society and to acquire the skills that will help realize these goals. Life-long learning in a community should be an effective way to develop more and more people with such senses and skills and pass these on to the next generations.

In addition, learning to acquire green competencies from childhood, even in a home, is essential, as mentioned in the discussion. It should also be informal learning. Being exposed to topics and issues relating to sustainability also outside of the classroom can help learners realize the urgency of environmental initiatives, that the environmental problems are actually happening in the real world, and the many steps they can take in their daily lives to achieve them. Therefore, educators need to make an effort to educate parents and the organizers of the communities so that they can become able to provide those opportunities to younger learners.

The cooperation of governments and NGOs is essential in providing opportunities and resources to acquire green competencies for populations with a lack of access to a high level of education. In addition to providing these, it will be necessary to support the establishment of an education system within the group so that education can be sustained within the group.

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Carla Barrios
Mo., 29.04.2024 - 12:42

I totally agree that to create a better future, the most important thing is to teach the new generations from their base with habits and knowledge, in this case about the green transition, since it brings great ecological benefits both in personal life and in the social.

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David LOPEZ
Community Hero (Gold Member).
Mo., 15.04.2024 - 13:56

Essential blog about green transition. It's time to be not just proactive but also to be concretely committed. Action is essential.

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