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EPALE - Elektronische Plattform für Erwachsenenbildung in Europa

Blog

Let Europe know! Förderung der Erwachsenenbildung durch Medienkompetenz

Wenn Lehrkräfte im Bereich Erwachsenenbildung erfolgreich sein wollen, dann müssen sie über Medienkompetenz verfügen – vor allem müssen sie in der Lage sein, den Medien das Thema Erwachsenenbildung (Inhalte und Auswirkungen) zu vermitteln, und zwar in der Sprache der Medien. Dr. Michael Sommer hat uns über LEK informiert  ein europäisches Projekt, aus dem ein Curriculum für Erwachsenenbildner zum Thema „Medienkompetenz“ hervorgegangen ist. Dieses Curriculum wurde in Webinaren und Seminaren in ganz Europa umgesetzt. Das Vermächtnis des Projekts ist eine kostenlose Online-Lernressource.

Media Literacy EPALE.

 

Wenn Lehrkräfte im Bereich Erwachsenenbildung erfolgreich sein wollen, dann müssen sie über Medienkompetenz verfügen – vor allem müssen sie in der Lage sein, den Medien das Thema Erwachsenenbildung (Inhalte und Auswirkungen) zu vermitteln, und zwar in der Sprache der Medien. Dr. Michael Sommer hat uns über LEK informiert  ein europäisches Projekt, aus dem ein Curriculum für Erwachsenenbildner zum Thema „Medienkompetenz“ hervorgegangen ist. Dieses Curriculum wurde in Webinaren und Seminaren in ganz Europa umgesetzt. Das Vermächtnis des Projekts ist eine kostenlose Online-Lernressource.

 

 

Erwachsenenbildung erstmals ein Thema in den Mainstream-Medien

Das Ganze begann mit einem mutigen Geständnis: „Ich konnte nicht richtig lesen”. Dieses Geständnis ist umso spektakulärer, als es von einer Person kommt, die Bücher schreibt – von Tim-Thilo Fellmer.

Der deutsche Schriftsteller hat nicht nur einen langen Weg vom Analphabeten zum Kinderbuchautor hinter sich – er hatte auch seine Scham überwunden und  sein Problem offen eingestanden. Der Kampf gegen Analphabetismus ist auch ein Kampf gegen ein Tabu: In Deutschland gelten etwa 7,5 Millionen Menschen als funktionale Analphabeten. Als die Hamburger Professorin Anke Grotlüschen 2011 mit dieser Information an die Öffentlichkeit ging, erreichte sie damit etwas, was bisher noch niemandem gelungen war: Die Mainstream-Medien in Deutschland befassten sich plötzlich mit einem Thema der Erwachsenenbildung.

 

Der Trick und wie er funktioniert hat

Das Geheimnis des Erfolgs von Frau Grotlüschen war, dass sie den Medien die Ergebnisse ihrer Arbeit „mediengerecht“ mit Hilfe einer „Pressemappe“ präsentiert hat. Das Team hatte auf Mechanismen gesetzt, die zu Medienaufmerksamkeit führen und wirksam sind: ein hoher Nachrichtenwert, eine große Zahl von betroffenen Personen, eine klare Botschaft, Neuheit der Information und Aktualität. Wenn ein Buchautor offen zugibt, dass er einmal Analphabet war, dann ist das eine Nachricht, die das Interesse der Medien weckt. Das Team von Frau Grotlüschen verfügte über Medienkompetenz und trat als Medienvertreter in eigener Sache auf.

 

LEK-Projekt – lernen, wie man die Werbetrommel für Erwachsenenbildung rührt

Diese Art von Medienkompetenz im Bereich Erwachsenenbildung im großen Umfang zu nutzen war das Ziel des europäischen Erasmus +-Projekts LEK (Let Europe Know about Adult education). Koordiniert wurde das Projekt von der Katholischen Erwachsenenbildung Deutschland e.V. Die Laufzeit des Projekts betrug drei Jahre. Sie begann am 1. Oktober 2015 und endete im September 2018. Bei dem Projekt ging es darum, Medienexperten und Gestalter von Curricula mit Experten im Bereich der Vermittlung von Grundkompetenzen zusammenzubringen, um Unterrichts- und Lernmaterialien für die Weiterbildung von Erwachsenenbildnern zum Thema Medienkompetenz zu entwickeln.

Im Rahmen des Projekts wurden zunächst offene Seminare und Webinare für Erwachsenenbildner und Lehrkräfte im Bereich Erwachsenenbildung in ganz Europa entwickelt und durchgeführt. Ziel war, die Medienkompetenz und die journalistischen Kompetenzen der Teilnehmer zu verbessern. Auf diese Weise sollten solche Themen wie das Angebot von Grundkompetenzen, Alphabetisierung oder Erwachsenenbildung im Allgemeinen, die häufig von den Medien gar nicht beachtet werden, in lokalen und regionalen Medien Aufmerksamkeit erhalten.

 

Praxisnahes Lernen

Das Curriculum wurde von den Projektpartnern CONEDU, Österreich, und der Akademie Klausenhof, Deutschland, entwickelt. Es besteht aus sechs Modulen und bietet einen guten Überblick über die Bandbreite und die Themen des Materials: „Journalistischer Nachrichtenwert”, „Sammeln relevanter Informationen”, „Schreiben als Konstruktion/konstruktiver Prozess – zwischen Realität, Stereotypen und PR“, „Nutzung von und Schreiben für Online-Medien“, „Die Erwachsenenbildung in Medien sichtbarer machen“, „Gute PR-Texte erstellen“.

Innerhalb der Module lernten die Teilnehmer zum Beispiel, wie man kurze und prägnante Pressemitteilungen schreibt, die die Aufmerksamkeit der Leser mit einem interessanten Aufhänger fesseln, der alle notwendigen Informationen enthält. Sie lernten auch, wie man eine gute Story findet in dem Bereich des scheinbar so „unspektakulären“ Angebots von Grundkompetenzen. Ein besonders aufschlussreiches Beispiel nutzen oder besondere Ereignisse schaffen sind zum Beispiel Mittel, wie man die Aufmerksamkeit der Medien auf ein Thema lenken kann.

 

Praktische Medienkompetenz-Anleitungen für alle!

Die Lernmodule wurden alle in den sieben Partnerländern ausgewertet (Norwegen, Finnland, Dänemark, Belgien, Deutschland, Österreich), und zwar mit Hilfe eines wissenschaftlichen Bewertungsansatzes der Freien Universität Berlin. Die Bewertungsergebnisse wurden genutzt, um die einzelnen Module weiter zu verbessern.

Ein besonderes Merkmal des Curriculums ist ein Simulationsspiel, das simuliert, wie eine regionale Kampagne für ein Angebot von Grundkompetenzen erstellt werden kann. Diese Methode ist besonders nützlich, um regionale Besonderheiten zu berücksichtigen, die unterschiedliche Realitäten in Europa widerspiegeln – von Rumänien bis Norwegen.  

Andere Ergebnisse des Projekts enthalten Webinare mit einem entsprechenden Handbuch, entwickelt von dem Norwegischen Netzwerk für Erwachsenenbildung, sowie eine Broschüre, welche die wichtigsten journalistischen Grundsätze für die Erwachsenenbildung zusammenfasst und vom dänischen Erwachsenenbildungsverband verfasst wurde.

Eines der Ziele des Projekts war von Anfang an, Erwachsenenbildner in die Lage zu versetzen, für europäische Erwachsenenbildungs-Medien und -Portale wie EPALE zu schreiben. LEK hat ein Informationsblatt mit praktischen Tipps für die Nutzung von EPALE als Teil des Curriculums erarbeitet.

Die Abschlussveranstaltung des Projekts fand im Juni 2018 auf der Jahreskonferenz des European Basic Skills Network in Berlin statt. Das Material – das schrittweise vervollständigt wurde –, ist in verschiedenen Sprachen über die Homepage in Form von Open Educational Resources (OER) erhältlich.

www.let-europe-know.eu

Wir möchten Sie einladen, an der Live-Diskussion von EPALE über die Rolle der Medienkompetenz in der Erwachsenenbildung teilzunehmen. Die Diskussion wird am 27. September 2018 in Englisch auf dieser Seite stattfinden. Moderiert wird sie vom EPALE-Themenkoordinator Markus Palmén.

Wir hoffen, Sie als Teilnehmer begrüßen zu können!


Dr .Michael Sommer von der Akademie Klausenhof ist Journalist, Redakteur der Zeitschrift „Erwachsenenbildung“ und Koordinator des LEK- Projekts.

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Kommentar

Pieaugušiem skaidri jāapzinās, kādas priekšrocības sniedz internetā atrodamā informācija.Kritiska domašana palīdz pastāvēt mediju vide, attīstot mediju pratību, analizēt mediju tekstus, salīdzināt. Mediju pratība ir mūsdienu cilvēka rīcībspējas stūrakmens. Manu prāt, noskaidrot mediju vērtības ka meklēt adatu siena kaudzē, bet viss ir mūsu rokas.
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Notes and details about the interesting article about LEK project:

"The learning modules were all evaluated in the seven different partner countries (Norway, Finland, Denmark, Belgium, Germany, Austria)"...and the seventh country was Portugal.....

Just a detail more, the evaluator was the Free University of Brussels--not Berlin....
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Lai sasniegtu mērķi, atbalstot mūžizglītību,to ir jāpopularizē , organizējot vebinārus, konferences un citus publiskus pasākumus. Es piekrītu , ka pašiem pieaugušo izglītotājiem ir nepieciešamasmediju pratība. Šī projekta devums sabiedrībai ir, projekta rezultātā izveidotā brīvpieejas mācību resurss.
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