European Commission logo
Ein Konto erstellen
Mehrere Wörter mit Komma trennen

EPALE - Elektronische Plattform für Erwachsenenbildung in Europa

Blog

Ein Testfeld zur Entwicklung bürgerschaftlicher Kompetenzen

Soziale und bürgerschaftliche Kompetenzen und lebenslanges Lernen.

TreeImage.
SprachUnion Chemnitz

Der Originalbeitrag wurde ursprünglich von Dorota Gierszewski auf polnisch veröffentlicht. 

Lesezeit: 4 Minuten – liken, teilen, kommentieren!


Im Rahmen des Projekts Akademia Aktywnego Mieszkańca (AAM, in etwa Aktive Bürgerakademie) in Krakau werden die Eigenverantwortung gefördert und soziale und bürgerschaftliche Kompetenzen (auch Bürgerkompetenzen genannt) aufgebaut.

Kompetenz, was ist das eigentlich?

Der Begriff „Kompetenz“ ist weit verbreitet. Aber verstehen wir ihn auch richtig? Einige scheinen zu wissen, was damit gemeint ist, aber nur wenige können es klar und deutlich erklären. Eine einfache Merkformel ist die folgende:
Fertigkeiten + Wissen + Einstellungen = Kompetenz
Kompetenz ist ein Bündel von Eigenschaften und praktischen Fähigkeiten, die Handlungen ermöglichen und deren Wirksamkeit verbessern. Unter bestimmten Voraussetzungen führt Kompetenz zum Erfolg. Sie hilft dabei, Aufgaben zu erledigen und Wissen mit Fertigkeiten zu verbinden. Kompetenz ist immer wertorientiert.
 

ręka z lupą, która powiększa słowo kompetencje

Foto Gerd AltmannPixabay

Schlüsselkompetenzen

Unter den zahlreichen Kompetenzen ragen acht Schlüsselkompetenzen hervor[1]. Dabei sind folgende Aspekte besonders hervorzuheben:

  1. Verbesserung der Beherrschung grundlegender Fertigkeiten (Verstehen und Produzieren von Informationen, mathematisches Denken und grundlegende digitale Kompetenzen) und Förderung der Entwicklung von Lernkompetenzen als immer bessere Grundlage für lebenslanges Lernen und die Teilhabe an der Gesellschaft;
  2. Verbesserung der persönlichen, sozialen und Lern-Kompetenzen (Learning to learn) für ein gesundheits- und zukunftsorientiertes Lebensmanagement;
  3. Förderung des Erwerbs von Kompetenzen in den Bereichen Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen und Mathematik (MINT) unter Berücksichtigung ihrer Verbindungen zu Kunst, Kreativität und Innovation sowie Ermutigung junger Menschen, insbesondere von Mädchen und jungen Frauen, sich für eine Laufbahn in MINT-Bereichen zu entscheiden;
  4. Förderung und Anhebung des Niveaus der digitalen Kompetenzen auf allen Ebenen der allgemeinen und beruflichen Bildung und in allen Bevölkerungsgruppen;
  5. Förderung von Unternehmergeist, Kreativität und Initiative;
  6. Verbesserung der Sprachkompetenzen und Unterstützung der Lernenden beim Erlernen verschiedener Sprachen, die für ihre berufliche und persönliche Situation relevant sind oder die grenzüberschreitende Kommunikation und Mobilität erleichtern können;
  7. Unterstützung der Entwicklung bürgerschaftlicher Kompetenzen zur Förderung des Verständnisses der gemeinsamen Werte, wie sie in Artikel 2 des EU-Vertrags und in der Charta der Grundrechte genannt werden;
  8. Sensibilisierung aller Lernenden und Lehrenden für die Bedeutung des Erwerbs von Schlüsselkompetenzen und deren Relevanz für die Gesellschaft.
     

Die Anerkennung der bürgerschaftlichen Kompetenz als eine der acht wesentlichen Kompetenzen ist ein wichtiger Hinweis auf ihre hohe Relevanz. Es ist wichtig und es lohnt sich, die Bedeutung dieser Kompetenzen im Leben der Menschen in verschiedenen Tätigkeitsbereichen anzuerkennen.

Die aktive Bürgerakademie als Testfeld für die Entwicklung bürgerschaftlicher Kompetenzen

Die AAM besteht aus einer Reihe von Vorträgen und Workshops für Erwachsene in Krakau, die die lokale Gemeinschaft aktiv unterstützen sollen. Die Idee stammt vom Referat für Teilhabe und Dialog der Abteilung für Sozialpolitik und Gesundheit des Krakauer Rathauses. Die dritte Auflage des Projekts, das jeweils mehrere Monate dauert, ist derzeit im Gange.

Die Akademie zielt darauf ab, Wissen, Fertigkeiten und Einstellungen zu vermitteln, die Erwachsene in die Lage versetzen, in einer sich kontinuierlich wandelnden Welt souverän zu handeln. Sie trägt somit zum sozialen und bürgerschaftlichen Bewusstsein und zur Identitätsbildung bei. Ziel ist es, die Einzelnen dabei zu unterstützen, Teil der Gesellschaft zu werden, indem sie ihre bürgerschaftliche Handlungsfähigkeit entwickeln, d. h. einer Gesellschaft, in der sie ihre Rechte wahrnehmen und ihre Pflichten erfüllen können. Bürgerbeteiligung ist eine wesentliche Voraussetzung für den Erhalt der Demokratie.

Bei der Akademia Aktywnego Mieszkańca geht es darum, die für diese Beteiligung erforderlichen Überzeugungen und Verhaltensweisen zu entwickeln und zu praktizieren. Es soll die Eigenverantwortung und die Fähigkeit fördern, Beziehungen aufzubauen, effektiv mit dem Gegenüber zu kommunizieren, neue Wege zur Problemlösung zu finden und sich in einer zunehmend digitalen Welt zurechtzufinden.

Eine praktische Methode zur Aneignung bürgerschaftlicher Kompetenzen in der Akademie ist die praktische Erfahrung (alltägliche soziale Erfahrung), die Arbeit, die Erziehung, das Zusammenleben und das Handeln in bestimmten Situationen. Zu diesen Erfahrungen kann beispielsweise gehören, dass man lernt, Konflikte gewaltfrei zu lösen, sich ein eigenes Urteil zu bilden und Menschenrechte und Freiheiten zu verteidigen.  Situatives Lernen durch Versuch und Irrtum und die Nachahmung von sozial kompetenten Vorbildern sind bei solchen Praktiken wichtig. Zu möglichen Arbeitsformen gehören Research Walks, Studienbesuche und Moderation, d. h. die gemeinsame Entwicklung neuer kreativer Lösungen durch die Bündelung des Wissens und der Fertigkeiten vieler Menschen. Wir dürfen nicht vergessen, dass Menschen, die sich in verschiedenen Bereichen engagieren, ihr lokales Umfeld ebenso wie sich selbst verändern. Verantwortungsvolles Engagement erfordert vor allem Offenheit für Wissen.

Fazit

Bürgerschaftliche Kompetenzen werden als Schlüsselkompetenzen in Zukunft immer wichtiger werden. Ein hohes Maß an dieser Kompetenz trägt dazu bei, Verständnis über Grenzen hinweg aufzubauen und eine Atmosphäre der Zusammenarbeit, des Vertrauens und der Offenheit zu schaffen. Es kann keine Entwicklung der zivilgesellschaftlichen Strukturen und der lokalen Demokratie geben, wenn die Bürgerinnen und Bürger nicht mit sozialen und bürgerschaftlichen Kompetenzen ausgestattet werden. Es ist wichtig und lohnt sich daher, diese durch nicht-formale Bildung zu entwickeln, wie im Fall des oben beschriebenen Projekts Akademia Aktywnego Mieszkańca. Lokale Behörden und NROs sind bereits an der Entwicklung dieser Fertigkeiten beteiligt. Denn die bürgerschaftliche Bildung ist ein wesentlicher Bestandteil des lebenslangen Lernens von Erwachsenen.


Dr. hab. Dorota Gierszewski – Universitätsdozentin, Forscherin, Ausbilderin, Gemeindeorganisatorin, Andragogin. Sie arbeitet an der Jagiellonen-Universität als Leiterin der Abteilung für Sozialpädagogik und Andragogik und interessiert sich für Fragen der informellen Erwachsenenbildung, Bürgerschaft, Migration und Interkulturalität. Sie führt Forschungs- und Bildungsprojekte im Bereich der sozialen Aktivierung von Erwachsenen durch und arbeitet mit Nichtregierungsorganisationen zusammen, die sich für lebenslanges Lernen, die Förderung einer pro-sozialen und bürgerorientierten (bürgerschaftlichen) Einstellung sowie für nationale und ethnische Minderheiten einsetzen.


Leseempfehlungen

Odnalezienie utraconego zaufania, czyli narzędzia cyfrowe a lokalna partycypacja

Działam, więc jestem. Kontekstualny charakter uczenia się partycypacji społecznej

Nieformalne przestrzenie uczenia się obywatelskości

Budżet obywatelski jako narzędzie edukacji o samorządności

Seniorzy współczesnej Europy. Problemy i wyzwania

Krytycznego myślenia nigdy za wiele…


Bibliographie:

[1] Empfehlung des Rates vom 22.05.2018 zu Schlüsselkompetenzen für lebenslanges Lernen, https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32018H0604(01)&from=en

Attachments
Login (5)

Kommentar

Profile picture for user ritchie81.
Maciej Bielawski
Community Hero (Gold Member).
Mo., 22.01.2024 - 13:51

W działaniach organizacji, których jestem członkiem czy pracownikiem często posługujemy się cyklami edukacyjnymi, która poza nabyciem kompetencji mocno wzmacniają więzi i relacje pomiędzy uczestnikami. Często te nowe znajomości przekładają się na wspólne działania animacyjne i obywatelskie. Realizowaliśmy m.in. Szkołę Animatorów Społecznych czy też Akademię Rozwoju Lokalnego, dające kompetencje do działań w środowisku lokalnym. Zainteresowanym polecam stronę https://www.forumanimatorow.org/#oferta

Login (1)
Profile picture for user Hondo.
Wojciech Świtalski
Community Hero (Gold Member).
Di., 15.08.2023 - 19:42

Wszedłem na stronę projektu, żeby dowiedzieć się więcej, ale niektórych informacji tam nie zawarto, stąd moje pytania. Jaki jest koszt uczestnictwa w programie? Czy edukacja kończy się jakimś sprawdzianem wiedzy bądź umiejętności? I wreszcie (z innej beczki) - dlaczego metaforą przestrzeni rozwijania kompetencji jest zdecydowanie kojarzący się z walką poligon?

Login (1)

Cieszę się, że zainteresował Cię tekst. Uczestnictwo w projekcie jest nieodpłatne, dodatkowe szczegóły na ten temat znajdują się w regulaminie na stronie. Wykazać się zdobytą wiedzą będzie można poprzez przygotowanie planu działania w swoim sąsiedztwie przy pomocy narzędzi partycypacyjnych lub przygotowanie projektu wydarzenia aktywizującego osoby z sąsiedztwa. A w przyszłości absolwenci/-tki AAM z dyplomem mogą kontynuować współpracę z Urzędem Miasta Krakowa jako Ambasador Lokalnej Partycypacji. W odniesieniu do tytułu użyty termin poligon oznacza miejsce, w którym dokonuje się prób i eksperymentów, ponieważ tak działamy w Akademii, wykorzystując learning by doing. 

Login (1)
Profile picture for user Lukas.
Łukasz Hajduk
Mo., 28.08.2023 - 07:58

Antwort auf von Dorota Gierszewski

Ciekawe pytanie o ten poligon... i trafna odpowiedź, ale ja pomyślałem jeszcze o innym porównaniu. Poligon kojarzy się z walką, a Akademia Aktywnego Mieszkańca to nieustanne wychodzenie ze strefy komfortu (czyli w pewnym sensie walka z samym sobą). To wychodzenie ze strefy komfortu ma miejsce na pewno w dwóch wymiarach. 1) w swoim codziennym zabieganiu uczestnicy muszą wygospodarować 2h w każdą środę, 2) przyswajanie nowych wiadomości często wymaga zmiany postaw... a już na pewno jest to niezbędne w kontekście partycypacji społecznej :) 

Zatem poligon, o którym pisze Dorota to również prawdziwa walka :)

Login (2)

Sie möchten eine andere Sprache?

This content may also be available in other languages. Please select one below
Switch Language

Want to write a blog post ?

Zögern Sie nicht, es zu tun!
Klicken Sie auf den untenstehenden Link und beginnen Sie mit der Veröffentlichung eines neuen Artikels!

Neueste Diskussionen

TreeImage.
Zsuzsanna Dr Kiss-Szabó

Rollenwandel beim Ausbildungspersonal in der beruflichen Aus- und Weiterbildung im 21. Jahrhundert

Der Arbeitsmarkt des 21. Jahrhunderts befindet sich in einem ständigen Wandel. Erfahren Sie mehr über die Veränderungen im Arbeitsumfeld in dem vom BIBB veröffentlichten Artikel "Führung und Kommunikation in der Ausbildung".

Zusätzlich
Profile picture for user npchanta.
Chantal PIERLOT

Fähigkeiten für ein demokratisches Leben aufbauen. Die Rolle der Erwachsenenbildung und -erziehung

Starten Sie die Diskussion, wie die Fähigkeiten des 21. Jahrhunderts aktivere Bürger hervorbringen können!

Zusätzlich
Profile picture for user npchanta.
Chantal PIERLOT

Online-Diskussion - Kreativität und Kultur für den sozialen Zusammenhalt