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EUBILD-UNAKLIM: Erwachsenenweiterbildung im Umwelt-, Natur- und Klimaschutz

Das Projekt EUBILD-UNAKLIM bietet Erwachsenenweiterbildung im Umwelt-, Natur- und Klimaschutz in Deutschland, Polen, Ungarn und Rumänien an. Alle Lehreinheiten sind barrierefrei auf unseren Plattformen zu finden. Kurssprachen sind Deutsch, Polnisch, Ungarisch, Rumänisch und Englisch. Internationale Praktika in unseren Netzwerken runden diese spannende Weiterbildung ab.

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Susanne RAHNER

Lesedauer circa 7 Minuten - Lesen, liken und kommentieren!


EUBILD UNAKLIM was ist das?

EUBILD UNAKLIM ist ein grenzüberschreitendes Weiterbildungskonzept im Bereich praktischer Aspekte von Umwelt-, Natur- und Klimaschutz. Fünf Partner aus vier Ländern (Polen, Rumänien, Ungarn und Deutschland) hatten sich auf den Weg gemacht, gemeinschaftlich dieses Konzept für arbeitslose interessierte Menschen zu erstellen, um neue Perspektiven in einem zukunftsträchtigen Markt zu schaffen.

Dabei spielt der grenzüberschreitende Gedanke eine große Rolle. Europäische Umweltbildung wird von den Partnern als Beitrag zur Gestaltung einer nachhaltigen Europäischen Entwicklung in Wirtschaft, Ökologie, Politik, Verkehr und Gesellschaft bis hin zur Sensibilisierung der Bevölkerung gesehen.

Ziel von EUBILD UNAKLIM ist es, eine Weiterbildung im Grünen Bereich mit internationalen Aspekten erstellen, um interessierten Menschen eine Perspektive und Möglichkeiten zu grenzüberschreitender Mobilität zu geben.

Die Kursunterlagen liegen in fünf Sprachen vor (Deutsch, Polnisch, Ungarisch, Rumänisch und Englisch) und sind barrierefrei unter folgenden Adressen zu finden:

Die Partner in diesem Erasmus+-Projekt stammen aus Hochschulen, Wissenschaftsinstituten und gemeinnützigen Vereinen und bilden dadurch ein breites Spektrum der Wissensvermittlung im Umweltbereich ab.

Was sind die Aufgaben des Projekts EUBILD UNAKLIM?

Für die passgenaue Erstellung eines Weiterbildungsangebots, setzte sich das Erasmus+-Projekt EUBILD UNAKLIM zunächst die Aufgabe, den Markt für Green Jobs zu sondieren und Weiterbildungsbedarfe zu identifizieren.

Aufgabe 1: Studie zu Jobs im grünen Bereich

Es gibt zahlreiche Online-Jobbörsen in Deutschland, die natürlich auch Job-Angebote in der Green Economy listen, aber wie groß ist das Angebot wirklich? Das wollte das Erasmus+-Projekt herausfinden. Es gestaltete sich allerdings unglaublich schwer, mit Stichworten nach Green Jobs zu suchen und dabei Doppelnennungen auszuschließen und eine differenzierte Recherche mit elektronischer Unterstützung über einen längeren Zeitraum hinweg überstieg den zeitlichen und finanziellen Rahmen der Studie. Also  haben wir gezielt Jobbörsen durchforscht, die sich auf „Grüne Jobs“ spezialisiert haben: Das waren insgesamt 32 Jobbörsen in der Zeit von Mitte November 2016 bis Mitte Februar 2017. Für differenziertere Betrachtungen im Rahmen der Studie wurde die Jobbörse „greenjobs.de“ herangezogen.

Die Partnerländer haben ähnliche Studien erhoben.

Unser Ergebnis: von November 2016 bis Februar 2017 wurden 1.406 Grüne Jobs veröffentlicht.

Abbildung 1: Erasmus+-Projekt EUBILD UNAKLIM.

Abbildung 1: Anteil an Jobangeboten Green Jobs

Folgende Jobs wurden am meisten angeboten:

Techniker, Elektriker Mechaniker, Laboranten und Netzüberwacher liegen an der Spitze der Liste mit fast 23% aller ausgeschriebenen Jobs, gefolgt von Projektleitern und Projektmanagern mit fast 13%. Administrative Tätigkeiten (Assistenz, Sachbearbeiter) und Wissenschaftliche Mitarbeiter (Erneuerbare Energien) machen 6% aller Green Jobs aus.

Mit jeweils 4% folgen Raumplanung, Landschaftsplanung, Geographische Informationssysteme GIS, Landschaftsarchitektur, Marketing, Akquise und Vermarktung, ebenso entfallen je knapp 4 % auf Service, Vertrieb und IT-Spezialisten.

Absteigend mit einem Anteil von ca 3 % bis 1,5% folgen Biologen, Förster, Landschaftsökologen, Ingenieure, QM-beauftragte, Bildungsreferenten, Bauingenieure, Lebensmitteltechniker und weniger als 1% Anteil an dem gesamten Markt von Green Jobs haben Bauleiter, Umweltplanung, Agrarwissenschaftler, Floristen, Gärtner, Projektingenieure, Juristen, Entwicklungshelfer, Geologen und Hydrologen.

Aufgabe 2: Fragebogenaktion zu „Wünschen der Arbeitgeber an Mitarbeiter im Grünen  Bereich“ – und „Was bieten Weiterbildungsträger an Themen im Grünen Bereich?“

Ein Fragebogen wurde von Januar 2017 bis Ende März 2017 auf Deutsch, Polnisch, Rumänisch und Ungarisch sowie auf Englisch online gestellt. Es wurden Fragen zu wünschenswertem Wissen, Personalakquise, Bedarf an Weiterbildungen, Schlüsselwörtern und zu Einschätzungen der Jobentwicklung in den „Grünen“ Bereichen erfragt. Der Fragebogen adressierte zum einen Arbeitgeber und zum anderen Bildungsträger und deren Finanzierungsstellen. Pro Land wurden mehr als 400 Kontakte angeschrieben und insgesamt wurden mehr als 1600 Adressen angeschrieben.

Ergebnisse der Umfrage

Folgende Hypothesen haben sich bewahrheitet:

  •             Alle brauchen Qualifikation im Um-Nat-Klim
  •             Kleinere Institutionen berücksichtigen nicht-formale Abschlüsse eher als große
  •             In Institutionen aller Größen spielen die Aspekte Um-Nat-Klim eine Rolle
  •             Je größer die Firma, desto mehr Bedarf an „Grünen“ Kenntnissen hat sie
  •             Weiterbildungsangebote im Um-Nat-Klim sind nicht bekannt
  •             Je größer die Firma, desto unwichtiger wird das Thema „Projektbeantragung“
  •             Je größer die Firma, desto unwichtiger werden die Belange des Um-Nat-Klim

Erstaunlicherweise ergaben sich einige starke Unterschiede in der Einschätzung von Arbeitgebern und Weiterbildungs- / Finanzierungseinrichtungen:

  • Wichtigkeit von Weiterbildung generell: wird von den Arbeitgebern deutlich höher eingeschätzt als von den Bildungsträgern. Bei Ungarn klafft eine besonders große Lücke.
  • Abschluss durch offiziell anerkanntes Zertifikat / Wichtigkeit formeller Abschlüsse: Den Arbeitgebern ist es deutlich wichtiger, als die Bildungsträger/Finanzierenden Stellen es einschätzen.
  • Wie wichtig ist ein Praktikum? Den Arbeitgebern ist es deutlich wichtiger als den Bildungsträgern. In Deutschland und Ungarn ist diese Meinung sehr ausgeprägt, in Polen und Rumänien weniger.
  • Querschnittskenntnisse und Projektmanagement: ist beiden Gruppen sehr wichtig.
  • Selbstmanagement: ist den Arbeitgebern deutlich weniger wichtig als den Bildungsträgern.
  • Teamarbeit: ist beiden Gruppierungen wichtig. Nur Polens Arbeitgeber schätzen Teamarbeit deutlich weniger wichtig ein, als die Bildungsträger.
  • Leadership: ähnliche Einschätzungen bei Arbeitgebern und Bildungsträgern.
  • Präsentationstechniken: ist den Arbeitgebern deutlich wichtiger als den Bildungsträgern. Besonders wichtig ist es den ungarischen Partnern.
  • Sprachen: sind bei den deutschen Arbeitgebern weniger wichtig als die Bildungsträger einschätzen, in Ungarn ebenso. 
  • Internationalität: ist Arbeitgebern deutlich wichtiger als den Bildungsträgern.
  • Sektorenübergreifende Problemlösungsfähigkeiten: werden von Arbeitgebern deutlich wichtiger gewertet als von Bildungsträgern. In Polen und Ungarn ist dies noch stärker ausgeprägt.
  • Förderanträge schreiben: ist den Arbeitgebern wichtiger als den Bildungsträgern, besonders in Deutschland und Ungarn.
  • Sowohl offiziell anerkannte als auch interne Zertifikate werden von den Arbeitgebern gern gesehen.

Hiermit ergibt sich weiterer Schulungsbedarf seitens der Bildungsträger für folgende Bereiche:

  • sektorenübergreifenden Problemlösungen,
  • Internationalität,
  • Präsentationstechniken,
  • weitere, auch internationale Praktika
  • Förderanträge schreiben.

Abbildung 3: Erasmus+-Projekt EUBILD UNAKLIM.

Abb. 2: Vergleich Arbeitgeber / Bildungsträger-Finanzierende Stellen: (Legende: großer blauer Kasten: wichtig, kleiner brauner Kasten: weniger wichtig)

Aufgabe 3: EUBILD-UNAKLIM Weiterbildungskonzept

Wir vermitteln Themen, die besonders bei Arbeitgebern gefragt sind. Dies sind mit roten Pfeilen in Abbildung 3 markiert. Darunter fallen Themen wie Erneuerbare Energien, Naturschutz, Abfallwirtschaft, Geologie und Bodenkunde, Umweltrecht und nützliche Software wie MS Office und Geographische Informationssysteme (GIS). Des Weiteren bieten wir Projektmanagement und Angewandtes Projektmanagement an. Ein Praktikum rundet die von uns angebotene Weiterbildung ab.

Abbildung 3: Erasmus+-Projekt EUBILD UNAKLIM.

Abb. 3: Ansatz des EUBILD-UNAKLIM Weiterbildungskonzepts

Frei verfügbare Unterrichtsunterlagen

Team Erasmus+-Projekt EUBILD UNAKLIM.
Alle erstellten Materialien von EUBILD UNAKLIM sind über die Projekt-Website frei zugänglich, ebenso auch die Links zur Online-Plattform. Auf der Ubb-Website verweist ein Link direkt zur Projekt-Website, es gibt keinerlei Beschränkungen für den Zugang. Alle Materialien können auch kostenlos und direkt auf der Webseite des Ubb e.V. angefordert werden.

Unsere Themen sind auf der e-Learning Plattform zu finden.

Zu unserem EUBILD-Team

Wir sind ein junges, neugieriges Team aus Universitäten, Jugendorganisationen, Wissenschaft und NGOs. Wir interessieren uns alle für grüne Jobs und umweltfreundliches, nachhaltiges Leben. Wir kommen aus Deutschland, Polen, Ungarn und Rumänien. Wir haben viele gemeinsame Treffen, Workshops und Konferenzen durchgeführt und das vorgestellte Konzept gemeinsam erarbeitet. Wir möchten es in Zukunft in unseren Ländern umsetzen und vielen Menschen neue Impulse geben, Arbeit und Leben im grünen Bereich unter einen Hut zu bringen.


Kehren Sie zum EPALE-Themenfokus Nachhaltigkeit zurück und lesen auch die anderen spannenden Projektbeiträge zum Thema!


Über die Autorin: Dr. Susanne Rahner unterrichtet seit 1999 Umweltmanagement, Projektmanagemenent, Prozessmanagement, Techniken der Fördermittelakquise und des Antragschreibens für Projektförderungen neben ihrer Projekttätigkeit. Sie ist in zahlreiche nationale und internationale Projekte involviert.



Bildrechte: © UBB e.V.

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Kommentar

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Siegfried HUEMER
Mi., 03.07.2019 - 10:44

Sehr verständlich aufbereitet und ein tolles Team. Weiter so!
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Christine Bertram
Di., 02.07.2019 - 17:12

Das sind sehr spannende Ergebnisse und ein tolles Projekt. Ich finde ja das Spannungsfeld zwischen den Arbeitgebern und den Weiterbildungsanbietern und dann auch die Unterschiede in den einzelnen Ländern besonders interessant.
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