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Das Erasmus+ Projekt BLUE bringt Digitalisierung in die Volkshochschulen Bayerns

In diesem Beitrag berichtet Roswitha Siegl vom Bayerischen Volkshochschulverband über ihre Erfahrungen, die sie in Athen im Umgang mit digitalen Medien bei der Gestaltung eines E-Learningkurses sammeln konnte.

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Anke DREESBACH

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Blick auf die Akropolis (© Roswitha Siegl).
Blick auf die Akropolis (© Roswitha Siegl)

In diesem Beitrag berichtet Roswitha Siegl über ihre Erfahrungen, die sie in Athen im Umgang mit digitalen Medien bei der Gestaltung eines E-Learningkurses sammeln konnte.


Nach einer herzlichen Begrüßung durch die beiden Trainer Dimtiris Patronas und Dimitra Andritsakou wurde uns gleich die wichtigste Voraussetzung bei der Konzeption eines E-Learning-Programms erklärt: Sich sowohl in die Rolle des Lerners (Users) einzufühlen als auch in die verantwortliche Rolle des Lehrers (Trainers).

Der Denker von Rodin.
Am meisten hat mich die Methode des „Critical Thinking“ beeindruckt, die wir anhand eines Bildes der berühmten Skulptur „Der Denker“ von Rodin behandelt haben. Wir filtern unsere Wahrnehmung durch den Werte-Filter, jeder von uns hat somit seine eigene Wahrheit. „Critical Questions“ sollen den Lernern Impulse geben, ihre vorschnelle Meinung zu überdenken: Was sehen wir, wenn wir die Skulptur betrachten? - Einen sitzenden Mann mit starken und angespannten Muskeln – Ist das Denken anstrengend?

Kunstwerke, die man in ein solches Kursformat hernehmen kann, sollten nicht „eindeutig“ sein im Sinne von „selbsterklärend“, sondern die Möglichkeit zur kritischen Reflexion bieten und zum Nachdenken anregen. Als Trainer sollen wir bereits bei der Vorbereitung, unter Berücksichtigung der möglichen Kenntnisse und Stereotypen unserer Kursteilnehmer, die critical questions definieren.

Wir erhielten Zugang zum Portal des Instituts: „adulteduc.gr/e-platform“, mit der Möglichkeit, hier die Präsentationen aus dem Unterricht einzusehen, eine eigene Materialsammlung anzulegen, Themen einzustellen und zu diskutieren sowie Dokumente, Bilder und das „Glossary“ zu nutzen. Zudem lernten wir verschiedene „External Tools“ kennen, mit denen wir unsere Präsentation bereichern können, wie zum Beispiel den „Big Blue Button“, das Meeting-Tool des Teamviewer, Google Docs und „Padlet“ (eine weitere interaktive Anwendung, die mir besonders gefallen hat, weil sie während eines Kurses oder Webinars geöffnet werden kann und daher allen Teilnehmern zur Verfügung steht, um Beiträge hochzuladen, Grafiken, Bemerkungen oder auch etwas zum Lachen…).

Schritt für Schritt

Ausgestattet mit diesen Möglichkeiten starteten wir unsere Gruppenarbeiten, Schritt für Schritt angeleitet in unsere Rolle als Trainer. Sehr wertvoll waren die Rückmeldungen von Dimitra und Dimitris zu unserer Gruppenarbeit „Umgang mit Kunden für Hotelpersonal im Tourismusbereich“:

  1. verschiedene Padlets zu mehreren Units öffnen, um dadurch die Bilder während der Präsentation / des Kurses präsent zu halten
  2. mit „Outcomes“ zur nächsten Lerneinheit („unit“) zu führen, beispielsweise mit Links
  3. die Lerner („trainees“) vorher über die etwa benötigte Zeit informieren (für eine Übung, ein Quiz etc.)
  4. „Start with humour“
  5. Evaluation durch Fragen vor und nach der jeweiligen Unit.

Wie können wir das Gelernte anwenden? Wie ändert sich meine Rolle als Trainer in E-Learning-Kursen? Welche gesetzlichen Rahmenbedingungen sind zu beachten (so vorhanden)? Wie können Kunstwerke (Bilder, Skulpturen, Filme) im Bildungsbereich eingesetzt werden?

Claudia Graab, die das Projekt BLUE für den Bayerischen Volkshochschulverband koordiniert hat, hat mit dem Konzept, Online-Kurse mit der Darstellung und der Reflektion über Werke der Kunst zu bereichern, eine großartige und inspirierende Möglichkeit für Trainer geschaffen! Inspirierend waren auch die perfekt organisierten Stadtrundfahrten und Ausflüge nach Piräus, der abendliche Besuch der Akropolis und die Kunst, die wir in Museen bestaunen durften. Vielen herzlichen Dank für diese geniale Möglichkeit!

Dimitra und Dimitris sind sehr kompetente und strukturierte Lehrer, die der heterogenen Gruppe mit viel Humor und der notwendigen Konsequenz den komplexen Wissensinhalt vermittelten. Und unvergessen bleibt das herzhafte Lachen der beiden, als die Projektleiterin zum Abschied Dimitris ihren Selfie-Stick schenkte!

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Kommentar

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Torsten SCHNEIDER
Fr., 12.07.2019 - 11:10

Toller Erfahrungsbericht! Hier wird mal wieder die Bedeutung von Kunst und Kultur für unsere Gesellschaft besonders deutlich: Sie kann auf vielseitige Weise zu kritischem Denken anregen - einer unerlässlichen Kompetenz für ein Europa, das sich durch Vielfalt und Mitbestimmung auszeichnet!
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Christine Bertram
Di., 09.07.2019 - 11:12

Ich finde solche Kurse superspannend, weil sie Menschen aus unterschiedlichen Ländern zusammenbringen, so dass auch kulturelle Unterschiede im Lernen und Lehren schnell deutlich werden, die mitgedacht werden müssen. Eine große Herausforderung.
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