Wie soll man die Senioren wirksam Fremdsprachen lernen?

Die Senioren sind eine immer größere Sozialgruppe. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sich das menschliche Leben dank der Medizin und immer steigendem Bewusstsein in Bezug auf richtige Ernährung und körperliche Aktivität erheblich verlängert. Gemäß den Angaben des Statistischen Amtes [1] leben in Polen Männer durchschnittlich 79,2 Jahre lang und Frauen 84,3 Jahre lang und dieser Trend nimmt ständig zu. Gleichzeitig sind Senioren aktiver, wovon neue Einrichtungen zeugen (Senioren-Universitäten, offene Lehrveranstaltungen, Akademien), die verschiedene Veranstaltungen (Bewegungsübungen, Sprach- und Computerkurse) für ältere Personen anbieten. Das Interesse an diesen Einrichtungen und deren Angebot ist groß.
Der Meinung von Jaroszewska nach, soll es nicht in irgendeiner Weise überraschend sein: „Tätigkeiten zugunsten der Anpassung älterer Generationen an sich dynamisch ändernde Lebensbedingungen können erstaunlich sein. Man muss diesen Menschen Möglichkeiten geben, damit sie nützliche Kompetenzen erwerben und verbessern, die in der Zeit neuer Technologien und Pluralität der Sprachen und Kulturen fast unentbehrlich sind” (Jaroszewska 2013: 9-10).

Das Interesse der Senioren an aktiver Lebensweise ist keine momentane Laune, sondern ein Merkmal unserer Zeiten, eine Tendenz, die ein wichtiges Element des sozialen Wandels in Europa ist. Ältere Personen erfreuen sich immer besserer Gesundheit, sind rüstiger und sie möchten die Zeit nach abgeschlossener Berufstätigkeit aktiv verbringen, in Übereinstimmung mit ihren Körpern, indem sie eigene Träume erfüllen. Im Zusammenhang damit haben Trainer und Lehrkräfte eine wichtige Aufgabe, nämlich Arbeitsmethoden mit Senioren, die auf dem Markt der Bildungsdienstleistungen eine neue, oft viel Bedenken unter den Lehrern erregende Gruppe sind, zu bearbeiten.
Motivation
Ein sehr wichtiger Faktor, der einen Einfluss auf die Wahl entsprechender Lehrmethoden für jede Gruppe hat, ist, Bewegungsgründe und Ziel zu erkennen, mit welchen ein bestimmter Schüler zu einem Fremdsprachenunterricht kommt. Bei Senioren spielen folgende Faktoren eine große Rolle, wenn es um Vertiefung ihrer Fremdsprachenkenntnisse geht:
der Wille, sich während einer Reise mit anderen Reisenden zu verständigen – obwohl es unter den in Polen herrschenden Bedingungen noch nicht so sehr sichtbar ist im Vergleich zu Westeuropa, dennoch reisen Senioren zur Zeit immer häufiger und lieber. Ein zusätzlicher Faktor, der auf den Willen, um neue Orte kennenzulernen, einen bedeutenden Einfluss hat, sind Migrationsströme, die dazu beigetragen haben, dass immer mehr Menschen ihre Familien im Ausland haben;
der Wille, Personen im ähnlichen Alter, mit ähnlichen Problemen zu treffen – sehr oft fühlen sich ältere Personen einsam, besonders nach dem Abschluss ihrer beruflichen Aktivität. Dazu ist es bemerkenswert, dass es nicht so viele Plätze gibt, wo diese Personen neue Bekanntschaften schließen können. Senioren-Universitäten oder ähnliche Initiativen sind somit eine unschätzbare Abhilfe für Einsamkeit und für Treffen von gleichaltrigen Personen;
Geistestraining – Fremdsprachenlernen ist ein sehr wichtiger Reiz für das menschliche Gehirn. Er aktiviert unter anderem neuronale Verbindungen im Gehirn und dadurch verbessern sich sowohl Einprägen als auch Assoziation. Fremdsprachenlernen als ein logisches System ist somit eine das Gedächtnis verbesserte Übung;
Verwirklichung der Träume – Fremdsprachenlernen ist oft ein Traum (Bedürfnis) für dessen Entwicklung infolge eines aktiven Berufs – und Familienlebens keine Zeit mehr gibt. Deshalb, wenn Mangel an Zeit schon kein Hindernis ist, beschließen Senioren ihre Träume zu verwirklichen;
Ersatzaktivität – mehrere ältere Personen, erleben sie einen enormen Stress, wenn sie in Ruhestand gehen. Dazu noch neben Mangel an Arbeit erscheint das Syndrom des sogenannten „leeren Nestes”, da die Kinder oft aus dem Haus ausziehen. Unter diesen Umständen ist ein Fremdsprachenkurs eine angenehme Alternative für den „grauen“ Alltag;
Aufwertung eigener Person – erneut muss betont werden, dass die Zeit nach abgeschlossener Berufstätigkeit einen enormen Wandel bedeutet, der irreversible Auswirkungen auf das menschliche Leben ausübt. Der Besuch eines Fremdsprachenkurses bedeutet, dass sich der ältere Mensch gebraucht fühlt und seinen eigenen Platz im Leben findet.
Senioren als eine Gruppe der Lernenden
Die Senioren bilden eine relativ neue Gruppe auf dem Markt der Bildungsdienstleistungen. Umso mehr lohnt es sich, diese Gruppe näher kennenzulernen. Diese Gruppe ist sehr unterschiedlich – dazu trägt nicht nur verschiedenes Alter (55/60-90) sondern auch Vielfalt der Berufe bei und was am wichtigsten ist, unterschiedliche Fremdsprachenkenntnisse. Unterschiedliche Fremdsprachenkenntnisse sind oft mit verschiedenen Berufen verbunden, nicht desto mehr scheint diese Situation ein wichtiges Element im Lernprozess zu sein. Es geht hier nicht um eine konkrete Fremdsprache, welche eine ältere Person beherrschen will, sondern um frühere Erfahrungen und Einfluss der beim Lernen einer Fremdsprache gewonnenen Sprachkenntnisse auf Beherrschen nächster Fremdsprache. Im Gegensatz zu oft verbreiteten Meinungen weisen ältere Personen trotz einer langsamen Reaktion auf Anreize, die auf körperliche Unzulänglichkeit zurückzuführen ist, sehr oft die Fähigkeit auf, assoziativ zu denken und tiefere Schlussfolgerungen zu ziehen, wobei sie den jüngeren Personen nicht nachgeben und sie sogar übertreffen, was Ergebnis einer gesammelten Lebenserfahrung ist.
Die Senioren sind auch eine Gruppe, die schon bestimmte Gewohnheiten auch beim Lernen aufweisen und in dieser Hinsicht nicht so flexibel, wie jüngere Personen, sind, wenn es um neue didaktische Lösungen geht. Alternative, neue Methoden sollen schrittweise eingeführt werden, weil sie ansonsten Unruhe und sogar Demotivation hervorrufen können.
Bemerkenswert ist körperliche Seite des menschlichen Lebens, die verursacht, dass bei älteren Menschen das Gehör nachlässt, was eine wichtige Rolle im Lernprozess spielt. Es hat eine enorme Bedeutung zum Beispiel im Falle des Lehrmaterials, das für Senioren erstellt wird. Die Buchstaben sollen groß geschrieben werden und die Tonaufnahmen sollen ohne zusätzliche Hintergrundgeräusche sein. Diese kleinen Elemente scheinen sehr wichtig für die Qualität des Lernens zu sein.
Die Senioren besitzen, bereits schon mehrfach betonte, Wissen und Lebenserfahrung und diese Merkmale können den Fremdsprachenunterricht bedeutend bereichern.
Lerninhalte
Die Senioren sind eine Gruppe von Lernenden, die abgesondert werden soll und im Falle welcher man die Unterrichtsstrategien deren Bedürfnissen anpassen soll, um den Lernprozess zu optimieren. Ein wichtiges Element bei der Wahl einer Strategie ist Beschluss, der die Wahl von Lerninhalten betrifft. Die Themen, die das Interesse der Lernenden wecken, sind ein wichtiger Motivationsfaktor, um mit der Lehre zu beginnen.
Ein grober Fehler ist, Lerninhalte aufzuzwingen, die für andere Altersgruppen richtig sind und nicht unbedingt den Senioren entsprechen. In der, unter 100 Senioren durchgeführten Umfrage [2], die einen Fremdsprachenunterricht besuchten, erwies sich, dass sie sich für folgende Themen interessieren:
- Familie und Freunde,
- Erinnerungen an die Jugendzeit,
- Gesundheit,
- Vergleich des Seniorenlebens in verschiedenen Ländern,
- Kommunikationssituationen im alltäglichen Leben, solche wie, Fragen nach dem Weg, Bestellen von Speisen in einem Restaurant, Einkaufen in verschiedenen Läden (Bekleidungs-, Lebensmittelgeschäfte, usw.),
- Freizeitgestaltung,
- Informationen über Sehenswürdigkeiten.
Schon diese ein paar Hinweise, die Senioren und für sie interessante Themen betreffen, zeigen, dass (und ich wiederhole es noch einmal) die Seniorengruppe als eine abgesonderte Gruppe unter den Fremdsprachen lernenden Personen betrachtet werden soll und daher sind Lehrbücher für Erwachsene oder für Jugendliche nicht ganz richtig für Senioren.
Effektive Methoden im Fremdsprachenunterricht
Indem man Senioren Fremdsprachen unterrichtet, soll man ein paar Probleme berücksichtigen, die der Optimierung des Lernprozesses beitragen werden.
Berücksichtigung des Interesses
Die Senioren sind Personen, die ihre Erwartungen klar äußern und dies kann beim Lernprozess sehr behilflich sein, vorausgesetzt, dass der Lehrer hören will, was sie zu sagen haben. Deshalb ist es sinnvoll mit der Analyse von Bedürfnissen und Erwartungen zu beginnen, sogar in Form einer offenen Diskussion. Klar und richtig angegebene Unterrichtsregeln erlauben, eventuelle Missverständnisse und Demotivation seitens der Kursteilnehmer zu vermeiden.
Wiederholung ist die Mutter des Wissens
Das menschliche Gedächtnis ist unzuverlässig, mit Altwerden vertieft sich diese Erscheinung und sie soll deshalb im Fremdsprachenunterricht berücksichtigt werden, der selbst ein Training für das Gedächtnis sein kann. Wiederholung ist ein wesentliches Element der Lehre auf jeder Entwicklungsetappe, das für ältere Personen von besonderer Bedeutung ist. Es ist sinnvoll, den Unterricht so zu planen, damit das neue Lehrmaterial erstens zerteilt wird und zweitens soll man zu den schon früher besprochenen Problemen mehrmals zurückkehren.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier
Die Senioren haben in der Regel schon eine Erfahrung beim Fremdsprachenlernen hinter sich. Viele von ihnen haben bestimmte Erfahrungen und Gewohnheiten. Es erweist sich, dass es neben einer bestimmten Unterrichtsordnung wichtig ist, sich auf frühere schon bekannte Methoden zu beziehen. Besonders wichtig ist die Grammatik-Übersetzungsmethode, die darauf beruht, dass man den Text liest, ihn genau übersetzt und dann gegebene lexikale und grammatische Übungen macht. Wie Senioren in der durchgeführten Studie angaben, sind Verzeichnisse neuer oder schwieriger Vokabeln gleich neben dem Text eine große Erleichterung für sie.
Wichtig ist auch, alle grammatischen Unverständlichkeiten deutlich zu erklären und sie an vielen Beispielen zu üben, obwohl diese Übungen langweilig sind.
Voneinander lernen
In einer traditionellen Klasse besitzt der Lehrer Kenntnisse, die er ihren Schülern vermittelt. Während eines Unterrichtes mit Senioren ist es nur ein Teil der Wahrheit, weil eben ältere Personen oft enorme Kenntnisse zu verschiedenen Themen besitzen, die sie gern teilen wollen. Es ist sinnvoll, dies im Unterrichtsprogramm zu berücksichtigen, indem man bestimmte Übungen vorschlägt, die ermöglichen, Kenntnisse und Erfahrungen zu verschiedenen Themen zu teilen.
Autonomie
Obwohl ältere Menschen im Klaren sein wollen, was den Unterrichtsplan und besprochene Probleme betrifft, brauchen sie auch einen Freiraum, damit sie bestimmte Inhalte selbständig üben können und deswegen machen sie gern Hausaufgaben oder bereiten bestimmte Probleme selbständig vor.
Zusammenfassung
Die im vorliegenden Text beschriebenen Hinweise sind bloß wie ein Tropfen auf den heißen Stein im Bereich des Fremdsprachenunterrichts für ältere Personen. In diesem Fall sollen zweifelhaft enorme Verschiedenheit und Individualismus berücksichtigt werden, was den Lehrern die Aufgabe nicht erleichtert. Die Arbeit mit Personen im Seniorenalter ist eine große Herausforderung, weil sie vor allem ein Verständnis erfordert, dass die Methoden, die sich bei jungen Personen bewähren, kein erwünschtes Ergebnis bei älteren Personen bringen.
Dieses Problem gibt noch immer Anlass zu Bedenken und Fragen, was mit seinem verhältnismäßig neuen Charakter verbunden ist. Die immer zunehmende Beliebtheit dieser Gruppe, wovon die Zahl der lernenden Senioren zeugt, ist die beste Motivation für Wissenschaftler, Didaktiker und Pädagogen, damit sie dieses Thema näher erkunden.
Bibliographie
Jaroszewska, A. (2013) Nauczanie języków obcych seniorów w Polsce. Analiza potrzeb i możliwości w aspekcie międzykulturowym. Kraków: Oficyna Wydawnicza „Impuls”.
Kic-Drgas, Joanna (2013): Fremdsprachenlernen im Seniorenalter. Entwicklung und Evaluation von Lehr- und Lernmaterialien für Senioren. Wroclaw/Dresden: Quaestio/Neisse Verlag.
[1] http://stat.gov.pl/obszary-tematyczne/ludnosc/ludnosc/ludnosc-w-wieku-6…, 15.06.2017.
[2] Badania przeprowadzone przez Autorkę niniejszego tekstu i opisane w: Kic-Drgas, Joanna (2013): Fremdsprachenlernen im Seniorenalter. Entwicklung und Evaluation von Lehr- und Lernmaterialien für Senioren. Wroclaw/Dresden: Quaestio/Neisse Verlag.
Joanna Kic-Drgas – Absolventin der angewandten Sprachwissenschaft an der Universität namens Adam Mickiewicz. Im Jahre 2012 verteidigte sie ihre Doktorarbeit. Autorin von vielen Artikeln im Bereich der Methodik und Didaktik der Fremdsprachenlehre. Botschafter von EPALE.
Kommentar
Bardzo ciekawy materiał, z
Bardzo ciekawy materiał, z którym jako praktyk pracujący przez wiele lat z seniorami zgadzam się w zupełności. Dodam tylko, ze równie ważne jest stworzenie odpowiedniej, bardzo przyjaznej atmosfery i poczucia przynależności do grupy. Takie więzi powstałe pomiędzy uczestnikami zajęć, wynoszoe nejednokrotnie poza salę lekcyjną stanowią dodatkową motywację i wsparcie osobom starszy.
W pełni też zgadzam się komentarzem p. Edyty .
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Ciekawy artykuł, zawiera
Ciekawy artykuł, zawiera wiele praktycznych wskazówek, które dobrze jest uwzględnić przy konstruowaniu programu szkolenia języka obcego dla seniorów. Wskazówki te są na tyle uniwersalne, że mogą być uwzględnione również przy tworzeniu oferty szkoleniowej z innych obszarów – np. rozwoju kompetencji cyfrowych. Interesujące ujęcie kwestii związane z optymalizacją procesu nauczania.
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Myślę, że
to bardzo dobrze, że seniorzy mają w dzisiejszych czasach możliwość uczenia się języków obcych. Wiele osób w wieku starszym marzy o tym, by podjąć się nowego wyzwania jakim jest właśnie nauczenie się języka obcego jednak często paraliżuje ich strach przed jego podjęciem, ponieważ myślą, że sobie nie poradzą. Myślę, że wynika to też z tego, że często słyszeli, że im wcześniej zacząć naukę języka tym lepiej. Ja natomiast uważam, że w żadnym wieku nie jest za późno na to, by nauczyć się czegoś nowego. Osobiście znam panią, która w wieku 64 lat zapisała się na kurs angielskiego, ponieważ chciała spełnić swoje marzenie o podróżowaniu i chciała bez problemów móc porozumieć się w obcym kraju. Właśnie brak znajomości angielskiego całe życie powodował, że bała się wyruszyć poza Polskę. Dzisiaj ta pani ma 73 lata, potrafi się bez problemu porozumiewać w języku angielskim i zwiedziła już pół Europy. A aktualnie zamierza zapisać się na kurs języka włoskiego. Nauka języka obcego jest bardzo pożyteczna dla osób starszych, ponieważ pozwala im ćwiczyć pamięć, poznać nowych ludzi, sprawia, że seniorzy czują się potrzebni i mają nadal jakiś cel w swoim życiu, który chcą osiągnąć. Ważne jest to, by seniorzy dobrze czuli się na tych zajęciach, swobodnie beż żadnego skrępowania, uważam też, że powinni uczyć się tego co najbardziej ich interesuje bez żadnego narzucania im tematów.