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Aħbarijiet

Nationale Geschichtsbilder im gemeinsamen Europa

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Wolfgang Mayer-Ernst

Welch wichtige und mitunter auch unheilvolle Rolle eine staatliche Geschichtspolitik, historische Narrative und nationale Erinnerungskulturen zur Legitimierung politischer Entscheidungen spielen, das zeigt aktuell der Krieg Russlands gegen die Ukraine. Denn dieser Krieg ist auch der Krieg zweier gegensätzlicher Erinnerungskulturen. Auf russischer Seite wurde er vorbereitet und wird legitimiert mit einem in geschichtspolitischer Absicht fabriziertem historischen Narrativ, das der Ukraine jegliches Recht auf Eigenständigkeit und nationale Selbstbestimmung bestreitet.
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine ist somit auch der Krieg unterschiedlicher historischer Narrative und sich gegenseitig ausschließender Erinnerungskulturen.

Geht es nicht auch anders? Können wir das in Europa nicht besser machen?

Denn auch die Europäische Union lebt ja mit einer Vielzahl unterschiedlicher historischer Narrative und sehr diversen nationalen Erinnerungskulturen. Und auch in Europa stehen diese Narrative oftmals hinter unterschiedlichen politischen Zielen oder Strategien der Mitgliedsstaaten der Union.

Das Projekt „Nationale Geschichtsbilder im vereinten Europa“ arbeitet zu der Frage nach der Vielfalt der nationalen Erinnerungskulturen im vereinten Europa.
Es nimmt exemplarisch das Thema der unterschiedlichen Erinnerungen in Deutschland und Griechenland an die Zeit der deutschen Besatzung Griechenlands im Zweiten Weltkrieg von 1941 – 1944 in den Blick. 

Welche Rolle spielt die Erinnerung an diese Zeit von Krieg, Besatzung und Verfolgung in Griechenland? Welche Rolle spielt diese Zeit in der Erinnerungskultur in Deutschland? Ist diese Ge-schichte in Deutschland überhaupt bekannt? Wird sie ganz anders erinnert oder wird sie bis heute verdrängt? Wo blitzen die unterschiedlichen Erinnerungen an die deutsche Okkupation Griechenlands auch in aktuellen politischen Diskursen auf?
Ist das in Deutschland weit verbreitete Verdrängen der Verbrechen von Wehrmacht und SS in Griechenland der Grund für die allergischen Reaktionen in Deutschland, wenn die griechische Seite die Frage nach Entschädigungszahlungen stellt oder in der Finanzkrise auf die nie zurückgezahlte Zwangsanleihe, die die griechische Nationalbank 1942 an Deutschland ausgeben musste, verweist? Dieser Zwangskredit in Höhe von 476 Millionen Reichsmark an das Dritte Reich wurde nie zurückbezahlt.

Deutsche und griechische Erinnerungen an diese Zeit gehen womöglich sehr weit auseinander. Darum soll in einem ersten Schritt das Kennenlernen der Erinnerungskultur des Partners und die Aufklärung über die Geschichte stehen.

Können politische Konflikte, in denen unterschiedliche und sich widersprechende Erinnerungskulturen eine Rolle spielen, nicht entschärft werden? 
Womöglich kann ein besseres Kennen und Verstehen des Partners und seiner Sicht auf gemeinsame Geschichte, das Teilen von Erinnerungen dabei helfen.
Ziel wäre es dann aber nicht, ein gemeinsames europäisches historisches Narrativ zu entwickeln, sondern die unterschiedlichen geschichtlichen Erfahrungen und Erinnerungen wahrzunehmen und anzuerkennen.
Dabei lässt sich womöglich auch der Reichtum vieler unterschiedlicher historischer Erfahrungen und Erinnerungen in einem gemeinsamen Europa entdecken.

Als Akteure in der politischen Erwachsenenbildung tauschen sich Studienleitende der Evangelischen Akademie Bad Boll von deutscher Seite und Studienleitende der Orthodoxen Akademie auf Kreta von griechischer Seite aus über ihren Umgang mit ihren jeweiligen nationalen Erinnerungskulturen.

Dabei geht es auch um die Frage, welche Rolle diese Erinnerungskulturen und die nationalen historischen Narrative in der politischen Bildungsarbeit spielen.

Bei gegenseitigen Besuchen und Hospitationen auf Kreta und in Bad Boll lernen die Studienleitenden die Arbeit des Partners und die politische Bildungsarbeit an den beiden Akademien kennen. Sie informieren sich über den Umgang mit der Vergangenheit und den Erfahrungen von Krieg und Diktatur in Deutschland und Griechenland.

Dafür gibt es Gespräche mit Wissenschaftler*innen, Akteur*innen in der Bildungs- und der Gedenkstättenarbeit sowie Austauschrunden über die Frage, welche Rolle Erinnerungskulturen und die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit in der politischen Bildung spielen oder spielen sollten.

 

Weitere Informationen zum Projekt unter: 
Nationale Geschichtsbilder im gemeinsamen Europa: Ev. Akademie Bad Boll (ev-akademie-boll.de)
 

 

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