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Lebendiger Dialog als Kraftquelle

Das 4. Bamberger Forum widmete sich dem Thema Erwachsenenbildung im Wandel – es setzte Impulse für eine zukunftsorientierte Bildung.

TreeImage.
Manfred Kasper
Community Collaborator (Silver Member).

Eine Plattform für Austausch und Inspiration bot das 4. Bamberger Forum, das am 25. November als gemeinsame Veranstaltung von EPALE Deutschland und der Professur für Erwachsenenbildung und Weiterbildung der Universität Bamberg stattfand. Unter dem Titel „Erwachsenenbildung im Wandel – Visionen und Impulse für eine zukunftsorientierte Bildung“ diskutierten rund 120 Akteure aus Praxis und Wissenschaft sowie Studierende der Erwachsenenbildung über die zukunftsbezogene Gestaltung von Erwachsenenbildung und Weiterbildung. Eine zentrale Frage war dabei, wie die Lernorte der Zukunft aussehen können.

Keynote regte lebendigen Dialog an

Wertvollen Input dazu lieferte die Berliner Sozialunternehmerin Eilika von Anhalt in ihrer Keynote, die erstmals in Form eines Dialogs stattfand. Mit ihrer GUT green innovations GmbH engagiert sich Eilika von Anhalt als Übersetzerin zwischen Politik und „neuer Welt“. Sie berichtete aus ihren Leuchtturmprojekten, die exemplarisch zeigen, wie ein Lernort aussehen kann, damit er wieder eine Begehrlichkeit bekommt und die Menschen dort innovative Dinge lernen können.

Um dies zu realisieren, müsse die Erwachsenenbildung Grenzen überschreiten und Brücken zwischen den Disziplinen schlagen. Ihre Aufgabe sei es, komplexe Kreisläufe und Systeme zu vermitteln und die gesellschaftliche Transformation anhand konkreter Beispiele verständlich und erlebbar zu machen. Eilika von Anhalt bezeichnet sich selbst als „Macherin, die für die Hardware sorge“, indem sie Strukturen und Räume bereitstelle, in denen Neuland betreten werden könne. Ebenso wichtig sei es jedoch, die Pädagoginnen und Pädagogen auf diesem Weg mitzunehmen. Es brauche einen Dialog mit denjenigen, die die Bildungsarbeit leisten, und den Adressaten der Arbeit, um Veränderung wirksam zu initiieren.

Teilhabe, Partizipation und Dialog seien wesentliche Parameter zum Erreichen der skizzierten Bildungsvision, so der Tenor der Diskussion. Entscheidend seien zudem sinnliche Zugänge zum Lernen, beispielsweise über das künstlerische und handwerkliche Arbeiten. Auf die Frage, was all dies für die künftige Rolle von Erwachsenenbildnerinnen und -bildnern bedeute, stellte Eilika von Anhalt das Begleiten von Selbstlernen sowie das Arrangieren von anregenden Lernumgebungen als Schlüsselkompetenzen heraus.

Bei den Teilnehmenden fanden die diskutierten Ideen großen Widerhall, griffen sie doch genau die Aspekte auf, die in der Praxis oft eine Herausforderung darstellen. Auch Dr. Stephanie Welser, Akademische Rätin an der Professur für Erwachsenenbildung und Weiterbildung der Universität Bamberg, zeigte sich begeistert: „Die neue Form der Keynote war eine Kraftquelle für alle Anwesenden und genau das, was wir mit der Veranstaltung erreichen wollten: das Bestehende nicht als unveränderlich hinzunehmen, vermeintliche Zwänge infrage zu stellen und alternative Realitäten zu denken.“

Dr. Christine Bertram, Koordinatorin von EPALE Deutschland, ergänzte: „Die Herangehensweise von Initiativen wie GUT green innovations ist sehr inspirierend. Wir müssen Gesellschaft in ihrer Vielfalt sichtbar machen und partizipative Prozesse anregen, auch im Sinne der Demokratiebildung. Dazu bedarf es einer kontroversen Diskussion, die andere Perspektiven als bereichernd wahrnimmt und Konflikte zulässt. Dies beflügelt den kreativen Prozess und nimmt alle Menschen mit.“

Von Themen und Möglichkeiten

Wie sehr die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von diesem Thema „entflammt“ waren, wurde auch beim „Markt der Möglichkeiten“ und in den inhaltlichen Sessions der Veranstaltung spürbar. Dabei bietet der „Markt der Möglichkeiten“ den beteiligten Akteursgruppen die Chance zum Dialog und zur Vernetzung. Hier können sie in einem informellen Rahmen und mit kulinarischer Begleitung über Inhalte austauschen und miteinander ins Gespräch kommen. Nutzen bislang vor allem regionale Einrichtungen die Gelegenheit, die eigenen Angebote und Inhalte vorzustellen, so gab es diesmal auch zahlreiche überregionale Teilnehmerinnen und Teilnehmer – ein Indiz für die große Strahlkraft des Bamberger Forums.

Das dritte große Format der Veranstaltung bildeten die sogenannten Sessions mit Workshops zur Zukunft der Erwachsenenbildung und Weiterbildung. Gleich mehrere Workshops widmeten sich dem Thema Digitalisierung. So wurden am Beispiel von Volkshochschulen Stellschrauben für die digitale Barrierefreiheit in der Programmplanung und Kursgestaltung sowie im Zugang zu den Angeboten erörtert. Die Beteiligten konnten viele Anregungen für die Arbeit vor Ort mitnehmen, erwies sich doch, dass man bereits mit kleinen Schritten einiges möglich machen kann. Das gilt auch für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und von Virtual Reality-Brillen (VR-Brillen). Hier drehte es sich zum einen darum, wie KI-Apps und -Tools konkret in der Bildungsarbeit genutzt werden können, zum anderen stand die Nutzung der VR-Brillen für Ausbildungszwecke in Gesundheits- und Pflegeberufen im Fokus.

Eine gelungene Veranstaltung

„Mir hat vor allem die Spannweite der Diskussion imponiert“, berichtet Dr. Stephanie Welser, und fügt hinzu: „Während es bei der beruflichen und betrieblichen Weiterbildung sehr viel um strukturelle Aspekte ging, standen im Kontext der allgemeinen Erwachsenenbildung die Themen im Fokus, die Menschen umtreiben. Da ging es zum Beispiel um Werte und Spannungsfelder der zukünftigen Entwicklung und die Frage, wie die Erwachsenenbildung damit umgehen kann. Ein anderer Schwerpunkt befasste sich mit den Voraussetzungen, um agil und transformativ denken zu können.

Insgesamt ist Stephanie Welser rückblickend mit dem Verlauf und den Ergebnissen des Forums mehr als zufrieden: „Als Veranstalter haben wir in diesem Jahr einige neue Dinge ausprobiert und sehr auf Dialog und Partizipation gesetzt. Dabei haben wir methodische Zugänge genutzt, die eine große Rolle beim Schmieden von Visionen spielen. Ein Beispiel sind die visuellen Zugänge, mit denen wir den Bildern in unseren Köpfen einen Ausdruck verliehen haben. Dazu haben die Teilnehmenden eine Collage erarbeitet, die ihre Vorstellung von der Zukunft der Bildungsarbeit zum Ausdruck bringt. Dies und die Feedbackschleife am Ende der Veranstaltung haben uns verdeutlicht, dass unser Anliegen, wirklich ins Gespräch zu kommen, gelungen ist. All das werden wir gerne in die Vorbereitung des Bamberger Forums 2024 einfließen lassen.“

 

Ausschnitt aus der gemeinsam gestalteten Tagungscollage.

 

Dr. Christine Bertram wird vor allem die kreative und positive Atmosphäre des diesjährigen Forums in Erinnerung bleiben. Sie sagt: „Wir haben gesehen, wie bereichernd es ist, einen konstruktiven Austausch zu ermöglichen. Die Impulse aus diesem Prozess sollten wir nutzen, um Dinge anders oder neu zu machen und die Zukunft der Erwachsenenbildung aktiv mitzugestalten.“

Mehr zum jährlich stattfindenden Bamberger Forum für Erwachsenenbildung erfahren Sie unter https://www.uni-bamberg.de/erwachsenenbildung/transfer/.  


Fotos:

Zukunftsgespräch mit Eilika von Anhalt im Hörsaal des Bamberger Markushauses, Bildnachweis: Jessica Platzer

Ausschnitt aus der gemeinsam gestalteten Tagungscollage, Bildnachweis: Stephanie Welser

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