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eLearning: Ein Hype und sein natürlicher Zyklus

Mehrfach wurde beschrieben, dass es seit den 1990er-Jahren in der Erwachsenenbildung einen eLearning-Hype mit großen Erwartungen und vielen Enttäuschungen gab. Andererseits treffen Angebote wie der EBmooc als großer offener Onlinekurs für ErwachsenenbildnerInnen im Jahr 2016/17 auf enormes Interesse. Was hat es nun wirklich auf sich mit dem viel zitierten Abklingen des eLearning Hype, und wo steht die Erwachsenenbildung wirklich?
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CONEDU Austria

Mehrfach wurde beschrieben, dass es seit den 1990er-Jahren in der Erwachsenenbildung einen eLearning-Hype mit großen Erwartungen und vielen Enttäuschungen gab. Auch manche aktuellen empirischen Befunde bestätigen eine wenig intensive Nutzung der vorhandenen digitalen Möglichkeiten. Andererseits treffen Angebote wie der EBmooc als großer offener Onlinekurs für ErwachsenenbildnerInnen im Jahr 2016/17 auf enormes Interesse. Was hat es nun wirklich auf sich mit dem viel zitierten Abklingen des eLearning Hype, und wo steht die Erwachsenenbildung wirklich?

Potenziale der IKT: es geht nicht von selbst

Klar ist inzwischen: Die „neuen“ Medien (IKT) machen das Lernen nicht unbedingt schneller, nicht unbedingt billiger, nicht unbedingt einfacher, nicht unbedingt demokratischer und nicht unbedingt aufwändig in der Vorbereitung. Obwohl all das ihr Potenzial ist und auch wirklich gelingen kann, braucht es Strategie und Ressourcen-Einsatz – es geht nicht von selbst. Genügt diese Erkenntnis schon, um einen Hype abklingen zu lassen?

Jeder Hype folgt einem Zyklus

Technologische Hypes folgen einem Hype-Zyklus, wie er von der Gartner-Beraterin Jackie Fenn 1995 beschrieben wurde. Dieser Hype-Zyklus beschreibt die Phasen der öffentlichen Aufmerksamkeit, die eine neue Technologie nach ihrer Einführung durchläuft. Demnach sind nach einem ersten Bekanntwerden Phasen mit überzogenen Erwartungen und darauffolgenden Enttäuschungen völlig normal. Längerfristig ist ein Plateau der Produktivität zu erwarten, wenn die Vorteile der Technologie anerkannt und genutzt werden.

 

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Grafik: Digitale Lernformate folgen einem Hype-Zyklus.

 

Digitale Lehr-Lern-Formate: Plateau der Produktivität

Anfang 2017 haben Mitarbeiter von Web Courseworks Ltd. einige digitale Lernformate auf diesem Hype-Zyklus angeordnet. Zentrale Aussage ist auch hier die Zyklushaftigkeit der Reaktionen: Irgendwann pendeln sich die Reaktionen beim stabilen Funktionieren und Arbeiten ein. Konkret habe mobiles Lernen bereits das Plateau der Produktivität erreicht, und MOOCS sind bereits knapp davor. Diese Zuordnungen sind zweifellos Momentaufnahmen und auch nicht für alle Bildungssektoren und Regionen gleichermaßen gültig, zeigen aber klar den Trend.

MOOCs als Chance der Erwachsenenbildung

Dass MOOCs in der Erwachsenenbildung im Kommen sind, betont auch Joachim Sucker am 17.1.2017 in seinem Blogbeitrag mit dem Titel "Keiner will digitale VHS-Kurse.“

Wenn digital begleitete Kurse bei Bildungsanbietern wie den Volkshochschulen auf wenig Nachfrage stoßen, so sei das überwiegend hausgemacht und mit der Tradition und der Kundschaft dieser Einrichtungen begründet. Frei verfügbare MOOCs seien da eine große Chance, auch als traditionellerer Erwachsenenbildungs-Anbieter verfügbare Ressourcen zu nutzen und zu einem eigenen Bildungsangebot zu machen – so geschieht es ja auch aktuell mit dem EBmooc in Österreich.

Und sie bewegt sich doch

Sucker nennt eine Reihe weiterer erfolgreicher Beispiele, z.B. in Zusammenhang mit der Fachhochschule Lübeck. Die Nutzung solcher Angebote bringt für die einzelne Einrichtung keine Kosten, aber eine große Chance, eine neue Zielgruppe und ein neues Format für sich zu erschließen. Sie riskieren wenig und haben die Chance, aus einem fertigen Online-Angebot ein Blended Learning-Angebot zu machen. Daher auch unsere aktuelle Einschätzung: die Erwachsenenbildung steht hier nicht an einem bestimmten Punkt, sie ist dabei, sich gewaltig zu bewegen.

Digital Roadmap als Auftrag

Rückenwind und einen politischen Rahmen dafür bietet die Digital Roadmap – die digitale Strategie der österreichischen Bundesregierung aus dem Jahr 2016. Sie enthält ein klares Bekenntnis für MOOCs als Weiterbildungsformat im Allgemeinen und für den EBmooc als Schwerpunkt-Maßnahme für ErwachsenenbildnerInnen im Speziellen.


Weiterführende Informationen:


Text/Author of original article in German: Birgit Aschemann/CONEDU

Redaktion/Editing of original article in German: Wilfried Frei/CONEDU

Grafik: CC BY CONEDU/Kulmer auf Basis der Vorhersage von Web Courseworks Ltd 2017

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