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Digitale Lernwelten im Querschnitt: Wenn das Medium die Botschaft ist, was ist dann das digitale Klassenzimmer?

Blended Learning, Learning Communities, Online Tutoring – digitale Tools sind aus der Komposition von Lernwelten nicht mehr wegzudenken.

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Mona Schliebs

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Digitale Tools – vom Helferlein zur absoluten Voraussetzung

Gerade in der heutigen Zeit sind all die medialen Helferlein nicht mehr nur als spannende und innovative Bereicherung des Bildungsbereichs zu sehen, viel eher sind sie zu seiner absoluten Voraussetzung geworden und formen das Lehr- und Lernverhalten umfassend. Nicht selten hat man das Gefühl, dass selbst didaktische Konzepte, die eigentlich an der Spitze jedweder Lernaktivität stehen sollten, an die Gegebenheiten der digitalen Tools angepasst werden statt umgekehrt.

Ganz nüchtern betrachtet müssen sich allerdings selbst die stärksten Verfechter didaktischer Wohlkonzeptionierung eingestehen, dass ohne die reichhaltige Quelle digitaler Möglichkeiten die Aufrechterhaltung von Lehrangeboten im schulischen und universitären Bereich sowie im Kontext der Erwachsenenbildung schlichtweg nicht möglich gewesen wäre, wenn pandemiebedingt jedwede reelle soziale Interaktion vermieden werden muss. Aber was passiert eigentlich, wenn Lernen nur noch digital stattfindet? Wissensaneignung manifestiert sich durch verschiedene Arten der Kommunikation, wie Diskussionen, gemeinsames Üben und Feedback.

Das Medium als Botschaft

Wissenschaftlich heruntergebrochen besteht Kommunikation stets aus einer Botschaft, die vermittelt werden soll, einem Sender und Empfänger der selbigen, sowie einem geeigneten Kommunikationskanal. Der kanadische Philosoph und Kommunikationstheoretiker Marshall McLuhan stellte die kontroverse These auf, dass dabei das Medium selbst die Botschaft sei – oder zumindest ein bedeutsamer Teil davon. Kontrovers ist diese These nicht zuletzt deshalb, weil er damit die Grenzen zwischen Kommunikationskanal und Botschaft obsolet macht und beide Bereiche nach Belieben vermischt.

verschiedene Symbole für Medien .

Eine kommunikationswissenschaftliche These auf dem Prüfstand

Schiebt man die kommunikationswissenschaftlich sicher berechtigte Kritik für einen Moment beiseite und lässt sich auf McLuhans These ein, entsteht ein äußerst interessantes Gedankenexperiment, denn selbst in der heutigen Zeit, in der digital natives langsam aber sicher die Überhand gewinnen, sind Medien immer noch sehr einseitig geprägt. Twitter, Facebook, Netflix, Youtube und Co. scheinen nach wie vor die dominanten Träger eines vorrangig privat genutzten Unterhaltungsimperiums zu sein und zeichnen eine Welt, in der sich Nutzer zwischen Anonymität und Selbstinszenierung bewegen. Selbst im Bereich der Nachrichtenübermittlung hat man gelernt, misstrauisch zu beäugen, was einem das Internet an Informationen präsentiert. Und in dieser Welt soll sich nun ein geschützter, seriöser Raum etablieren, in dem Bildung Platz und Validität erhält und Lernende an Verbindlichkeit, Eigenverantwortung und Interaktivität herangeführt werden, um Teil einer fruchtbaren Lerngemeinschaft zu werden. Eine schwierige Aufgabe, deren Komplexität nicht zu unterschätzen ist. Denn ganz allgemein gefasst erhält hier McLuhans These seine klare Berechtigung. Werden Lerninhalte und Lernaktivitäten, über eben solche Kanäle vermittelt bzw. organisiert, die gesellschaftlich für Vieles aber nicht für den Lernkontext geprägt sind, verlieren sie ihre Validität, ihre Seriosität und ihre Verbindlichkeit. Für eine fruchtbare Lernumgebung sind diese Einbußen kaum zu verschmerzen, denn die bloße Bereitstellung von Lernmaterialien – so innovativ und spannend diese auch sein mögen - reicht schlichtweg nicht aus, um Lernen zum Erfolg zu machen.

Das virtuelle Klassenzimmer - Kompensator und Referenzrahmen

An genau diesem Punkt kommen letztlich die Betreuer der Lernumgebung ins Spiel. Sie sind, gemeinsam mit der gezielten Ausgestaltung des medialen Lernortes, dafür verantwortlich, die dem Medium zugrundeliegende Prägung für den Bildungskontext neu zu definieren. Die Lernumgebung muss für alle Lernenden ein sicherer und verbindlicher Ort der Wissensaneignung sein, an dem sie als Individuum gesehen, gehört und erwartet werden – selbst mit virtuellem Hintergrund und einer vorgeschalteten Zoom-Kamera, die jederzeit deaktiviert werden kann. Der Lernort muss mühelos für alle gleichermaßen zugänglich sein, gleichzeitig aber einen geschützten Ort repräsentieren, an dem eine klar definierte Gemeinschaft zusammenfindet. Das reale Klassenzimmer, das so viel mehr ist als vier Wände, die physikalisch einen Lernort definieren, muss ins Digitale übersetzt werden und zwar mit all seinen inhärenten Eigenschaften und Funktionen. Dazu gehört, dass Regeln der gemeinsamen Kommunikation und Kooperation etabliert und von allen verinnerlicht werden, aber auch Freiräume für soziale Interkation existieren. Häufig wird bei der Komposition digitaler Lernangebote vergessen, dass Klassenzimmer oder Seminarräume keine isolierten Räumlichkeiten sind, in denen auf rein professioneller Ebene Wissen generiert wird, sondern sie von einem Netzwerk sozialer Interaktion umgeben und durchwoben sind: das kurze Plaudern zwischen den Sitzreihen, das gemeinsame Pausenbrot auf dem Gang oder der schnelle Abstecher in den Coffeeshop gegenüber, bevor die nächste Lerneinheit losgeht. Die Art der Kommunikation sollte dazu beitragen, dass sich diese sozialen Vernetzungen und Verbindlichkeiten auch online etablieren und sich alle zu jeder Zeit gehört fühlen. Unverbindlichkeit, Anonymität und mangelndes Vertrauen in die Lernumgebung gilt es um jeden Preis zu vermeiden.

Fazit

Das vermittelnde Medium mag also tatsächlich Anteil an der Botschaft haben – umso wichtiger ist es, alle digitalen Bestandteile für das Lehr- und Lernszenario umzuprägen und allen Eigenschaften gezielte Funktionen im Bildungskontext zuzuschreiben. So bleibt anders als bei McLuhans Behauptung die Botschaft dieselbe, sie erhält aber durch die bedachte Komposition der Lernumgebung die Validität, Seriosität und Verbindlichkeit, die für den Lernkontext maßgeblich ist.


Quellen:

Bildrechte: pixabay.com


Über die Autorin: 

Mona Schliebs ist seit 2017 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Lern-Innovation der Universität Erlangen-Nürnberg tätig und arbeitet dort im Kontext der Digitalisierung der universitären Lehre und Erwachsenenbildung. Frau Schliebs ist zudem seit 2019 als Botschafterin für EPALE Deutschland tätig.

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