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Qualität im digitalen Zeitalter: Wie steht es hierbei um die Erwachsenenbildung?

Im letzten Beitrag zu unserer digitalen Reihe erörtert Andrew McCoshan die Frage, wie sich Fortschritte in der Technologie auf die Akkreditierung ausgewirkt haben

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Digitale Technologien haben erhebliche Auswirkungen auf Lehrpläne, Pädagogik und Bewertung. Die tiefgreifendsten Veränderungen hat es wohl in der Hochschulbildung gegeben, aber auch andere Bereiche der Erwachsenenbildung können von diesen Technologien profitieren. Gleichzeitig stellt sich jedoch die Frage der Qualitätssicherung in diesem Bereich – eine wichtige Frage, die wir nicht außer Acht lassen dürfen.

Digitale Technologien haben das Lernen nicht nur durch die explosionsartige Vermehrung der Online-Inhalte revolutioniert, sondern auch durch die Entwicklung von mehr und neuen Formen der Interaktion zwischen Lehrern/Ausbildern und Lernenden, aber auch zwischen den Lernenden selbst. Die „erste Welle“ der Entwicklungen – interaktive Whiteboards, Simulationen, virtuelle Lernumgebungen usw. – wurde abgelöst von einer „zweiten Welle“ – soziale Medien und Spiele –, mit der sich eine völlig neue Welt von Möglichkeiten aufgetan hat. Blended Learning, der umgedrehte Unterricht und die Mitgestaltung von Lehrplaninhalten spielen in dieser neuen Umgebung eine wichtige Rolle.

Das Problem der Qualität

Und was ist mit der Qualität in dieser neuen Umgebung? Wenn qualitativ hochwertige Erwachsenenbildung zugänglich, relevant, wirkungsvoll, effizient und nachhaltig sein soll, dann sind digitale Technologien ein ideales Instrument. Sie können das Lernen sehr viel effizienter und wirkungsvoller gestalten, sie ermöglichen maßgeschneidertes Lernen, das besser auf individuelle Bedürfnisse abgestimmt ist und das Lernen so relevanter macht. Außerdem eröffnen digitale Technologien neuen Lernenden eine Reihe von Möglichkeiten und verbessern nicht zuletzt die Zugänglichkeit.

Aber digitale Technologien werfen auch eine Reihe von Fragen auf. Wie kann man feststellen, welches der beste Inhalt ist, wenn sich das Umfeld so rasant wandelt? Welche Instrumente eignen sich für qualitativ hochwertige Lernerfahrungen, und wie können sie mit traditionellen Ansätzen kombiniert werden? Was können wir tun, damit alle Lernenden in den Genuss der Vorteile kommen?

Der gegenwärtige Entwicklungsstand der Qualitätssicherung in der Erwachsenenbildung lässt leider in vielen Ländern Europas Zweifel aufkommen, ob sie in der Lage ist, diese Probleme zu lösen. In der Hochschul- und Berufsbildung sind Qualitätssicherungssysteme relativ gut entwickelt, im Bereich des nicht formalen Lernens ist dies jedoch bisher kaum der Fall. In den meisten Ländern gibt es allenfalls bruchstückhafte Ansätze zur Qualitätssicherung. Mit diesem Entwicklungsstand erweist man Lernenden, Lehrern, Ausbildern und Bildungsträgern einen schlechten Dienst, angesichts der ungeheuren Auswirkungen, die digitale Technologien auf das Lernen haben können.

Lernende und Anbieter von Erwachsenenbildung

Im Augenblick besteht die Gefahr, dass der Schutz für Lernende nicht viel mehr ist als die Warnung, dass der Käufer (oder Nutzer) das alleinige Risiko trägt, also eine Regelung, die praktisch keinerlei Qualitätsgarantie für den Lernenden darstellt. Es gibt zwar eine Reihe guter Beispiele für Verbraucher-Feedback in Online-Märkten, aber der Markt für Lernen ist kein einfacher Markt. Die Bedürfnisse unterscheiden sich von Land zu Land. Was Lucy in London nützlich findet, muss für Maria in Madrid noch lange nicht nützlich sein.

Die Anbieter müssen sich dem Wettbewerb stellen, in einer Online-Welt, in der Verbraucher nicht einfach nach Qualität und Preis entscheiden können und in der Online-Inhalte und Lerninstrumente institutionelle Grenzen unterwandern. Die Lehrer müssen entsprechend ausgebildet werden, um besser mit den Veränderungen in ihren Lehrmethoden umgehen zu können.

Das Tempo der Entwicklung systematischer Ansätze zur Qualitätssicherung in der Erwachsenenbildung ist nach wie vor langsam. Heißt das, dass die Entwicklung der Qualitätssicherung von der digitalen Revolution überholt wird und Lernende und Anbieter schlecht ausgerüstet zurücklässt? Nicht unbedingt. Aber die digitale Revolution muss ernst genommen werden und in die Entwicklung von Qualitätssicherungssystemen einbezogen werden. Was müssen wir tun, um das zu erreichen? Lassen Sie mich wissen, was Sie darüber denken.

Geschrieben von: Andrew McCoshan

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