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LOFT Thüringen: multiprofessionell arbeiten zum Thema politische Bildung und Teilhabe

Politische Themen wie Landtagswahlen und neue Parteiformatierungen sind in Deutschland ein aktuelleres Thema denn je. Im Zuge des III Bamberger Forums präsentierte eine Arbeitsgruppe, wie die Landesorganisation der freien Träger in der Erwachsenenbildung Thüringen e.V. (LOFT). Lesen Sie hier, wie LOFT duch Angebote der politischen Erwachsenenbildung lokale Vereine, Träger und Bürger und Bürgerinnen in der Debatte um politische Bildung und Teilhabe vereint.

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Politische Themen wie Landtagswahlen und neue Parteiformatierungen werden in Deutschland aktuell wieder heiß diskutiert. Im Zuge des dritten Bamberger Forums (BAMFO) wurde in einer Arbeitsgruppe präsentiert, wie die Landesorganisation der freien Träger in der Erwachsenenbildung Thüringen e.V. (LOFT) im Bundesland Thüringen politische Erwachsenenbildung macht und über ihre Angebote lokale Vereine, Träger sowie Bürger und Bürgerinnen vernetzt und in die Debatte politische Bildung und Teilhabe mit einbezieht, um dadurch ein multiprofessionelles Arbeiten zu ermöglichen.

Evelyn Sittig, Leiterin der Arbeitsgruppe „Besser miteinander aber wie? Perspektiven auf multiprofessionelles und interdisziplinäres Arbeiten“ eröffnete die Arbeitsgruppe mit einer kurzen Einführung und Übersicht, welche Angebote LOFT zu diesem Thema aktuell bietet. Dabei zeigte sie auf, wie Vernetzung und multiprofessionelles Arbeiten mit weiteren Trägern, Vereinen und der Gesellschaft angegangen werden kann, was funktioniert hat und wo Entwicklungspotenziale liegen. Nach diesen Eindrücken und praktischen Beispielen wurden die Teilnehmer*innen der Arbeitsgruppe selbst tätig. Unter anderem wurde die komplexe Arbeit im multiprofessionellen Kontext mit weiteren Projektpartnern durch die Methode der sechs denkenden Hüte herausgearbeitet und veranschaulicht. Die Ergebnisse aus der Methode der sechs denkenden Hüte wurden im Plenum eruiert und diskutiert.

Politische Bildung als Beispiel für multiprofessionelles Arbeiten

Multiprofessionelles Arbeiten ermöglicht interdisziplinäre Kooperation, lässt Synergien entstehen und ermöglicht einen Blick über den „Tellerrand“. Frau Sittig gab hier Einblicke, wie es dem LOFT e.V. gelingt, Meetings mit vielen Projektpartnern durchzuführen und wie die Vernetzung von Trägern, Vereinen und Gesellschaft realisiert werden können und gleichzeitig politische Bildung "en passant" geschieht.

Der Gallery Walk als Methode für multiprofessionelles Arbeiten

Eine Methode, die viele Projektpartner zugleich auf einen Wissensstand bringt, nennt sich Gallery Walk. Dieser ermöglicht es allen Beteiligten ihr eigenes Projekt zu präsentieren und die Projekte der anderen Partner kennen zu lernen.  Über Plakate werden die einzelnen Projekte mit den wichtigsten Fakten dargestellt. Eine Person bleibt als „Experte“ der jeweiligen Gruppe stehen und erläutert weitere Details über das Projekt, während die anderen Beteiligten reihum die Plakate betrachten können. Nach einer vorgegebenen Zeit wechseln die Positionen und das nächste Plakat wird betrachtet. Durch diese Methode kann in kürzester Zeit viel Wissen kompakt an alle Beteiligten des Meetings weitergegeben werden. Darüber hinaus gab LOFT e.V. auch Einblicke in ihre praktische Arbeit, insbesondere in die politische Bildung mit Bürgerinnen und Bürgern in Thüringen.

Der Wahl-O-Mat auf dem Marktplatz für das Gelingen von politischer Erwachsenenbildung

Frau Sittig berichtete von einer weiteren Methode, die Gesellschaft für die politische Themenvielfalt zu sensibilisieren und gleichzeitig zu einem Diskurs einzuladen: Bürgerinnen und Bürger erhielten in Thüringen die Chance einen haptischen Wahl-O-Mat auf dem Marktplatz auszuprobieren. Hierbei spannte das LOFT e.V. große Planwände mit Fragen zu aktuellen Themen auf. Personen, die den Wahl-O-Mat nutzen wollten, konnten mittels Klebepunkten ihre Meinung zu den angebotenen Themen kenntlich machen. Frau Sittig merkte hier an, dass so auch sehr viele direkte Gespräche über politische Fragen mit Bürgerinnen und Bürger entstanden.

Perspektivenwechsel- die Methode der sechs denkende Hüte

Zum Abschluss der Arbeitsgruppe wurde das Auditorium selbst tätig und wandte die Methode der sechs denkenden Hüte an. Diese Methode (von Edward de Bono) zielt darauf ab, Dinge aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Dabei steht die Konzentration auf einen jeweiligen Teilaspekt im Vordergrund. Insgesamt gibt es sechs verschiedene Hüte, die unterschiedliche Sichtweisen repräsentieren. Jeder Hut hat eine bestimmte Farbe und bestimmte Eigenschaften, die ihm zugeschrieben werden:

  • Weißer Hut
    • Analytisches Denken; Konzentration auf Tatsachen
  • Roter Hut
    • Emotionales Denken; Konzentration auf Gefühle und Meinungen
  • Schwarzer Hut
    • Kritisches Denken; Risikobetrachtung, Probleme, Skepsis, objektive Haltung
  • Gelber Hut
    • Optimistisches Denken; Best-Case Szenario, Spekulative Haltung
  • Grüner Hut
    • Kreatives, assoziatives Denken; neue Ideen, Kreativität
  • Blauer Hut
    • Ordnendes, moderierendes Denken; Überblick über Prozesse, Big Picture Haltung

In den einzelnen Gruppen wurden insbesondere der rote, der schwarze, der gelbe und der grüne Hut betrachtet. Die Ergebnisse zeigten, dass es viele verschiedene Faktoren, Haltungen und Sichtweisen gibt, die es bei der Zusammenarbeit mit Projektpartnern zu beachten gilt. Durch diese Methodik wurde den teilnehmenden Personen das Setting mit mehreren Projektpartnern greifbarer. Weiterhin zeigte sich, dass dem Auditorium unter anderem das Einnehmen der positiven Sichtweise leichter fiel, als die einer konstruktiven Sichtweise. Nach der Diskussion im Plenum wurde noch ein abschließendes Gruppenfoto mit den Symbolen der sechs denkenden Hüte gemacht:

Bild: Workshop Multiprofessionel zusammenarbeiten_verschiedene Hüte aufsetzen.
Abbildung: Abschlussfoto zur "Methode der sechs denkenden Hüte"

Bildrechte: Ina Steinbach


Lesen Sie auch die Blogbeiträge zu den anderen Arbeitsgruppen auf dem III. Bamberger Forum für Erwachsenen- und Weiterbildung 2019.
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