Ausbildung von Krankenpflegepersonal für die Arbeit mit Stomapatienten – Teil 1

Originalsprache: Englisch

Die Pflege von Stomapatienten ist ein Spezialgebiet im Gesundheitswesen: Das Pflegepersonal versorgt Patienten mit Kolostomie, Ileostomie oder Fistel vor, während und nach einem chirurgischen Eingriff. Es gibt viele Gründe für solche Operationen, beispielsweise das Management von Morbus Crohn, einer Erkrankung des Verdauungstrakts, oder auch eine Verletzung von Dick- oder Enddarm, wie sie bei einer Schusswunde entstehen kann. Stomata können junge und ältere Patienten betreffen. Viele empfinden diese Veränderung als äußerst schwierig. Im Stomabeutel werden die Ausscheidungen aufgefangen, die normalerweise vom Dickdarm verarbeitet und weitergeleitet werden. Diese Beutel werden extern getragen. Pflegefachkräfte spielen bei der Versorgung dieser Patienten eine zentrale Rolle und helfen ihnen, ihre Erkrankung zu managen.
Melissa Smith ist eine frisch qualifizierte Krankenschwester, die ihren Beruf wählte, nachdem sie ihre Großmutter gepflegt hatte. Diese benötigte gegen Ende ihres Lebens selbst ein Stoma. Ihrer Erfahrung nach stehen viele Krankenschwestern und -pfleger der Arbeit mit Stomapatienten nervös gegenüber. Sie selbst hat Pflegekräfte auf diesem Gebiet ausgebildet und weiß, dass die Aufgabe enorm lohnend sein kann, sofern das Personal die Grundlagen kennt und viel Einfühlungsvermögen zeigt.

Was beinhaltet die Pflege von Stomapatienten?
Wie Melissa Smith erläutert, begleiten Krankenpflegefachkräfte ihre Patienten in jeder Phase des Stomaprozesses. Ein wichtiger Aspekt dabei ist, den Betroffenen die Reinigung und den Wechsel ihres Beutels beizubringen. Da sich die Form eines Stomas verändern kann, fertigt das Pflegepersonal neue Beutelschablonen für das jeweilige Stoma einzelner Patienten an. Sobald die Form stabil ist, können Patienten vorgeschnittene Beutel kaufen und diese souverän selbst wechseln.
„Pflegefachkräfte müssen ihre Patienten vorbereiten, bevor das Stoma angelegt wird. Wir müssen ihnen erklären, was sie erwarten sollten, und ihnen helfen, mit diesen Veränderungen umzugehen. Für einige Betroffene ist das sehr schwierig. Viele wollen ihr Stoma anfangs nicht einmal berühren.“
Die Rolle der Pflegefachkräfte umfasst damit zwei wesentliche Aspekte: Erstens müssen sie Patienten unterweisen und ihnen helfen, ihre Erkrankung zu managen, zweitens leisten sie emotionalen Beistand.
„Patienten machen sich über viele Dinge Sorgen, vor allem über die Ernährung und ihr Sexualleben. Wir müssen für sie da sein und ihnen zeigen, dass kleine Veränderungen bei der Ernährung, beispielsweise der Verzicht auf Mais und Kokosnuss – Nahrungsmittel, die Stomabeutel verstopfen können – ihr Erlebnis erheblich verbessern können. Was die Sexualität angeht, müssen wir sie beruhigen und ihnen versichern, dass der Beutel zwar immer präsent ist, dass sie aber trotzdem ein gesundes Sexualleben führen und sich in ihrer Haut wohlfühlen können.“

Was mussten Sie bei der Schulung anderer Fachkräfte berücksichtigen?
Während ihrer Ausbildung zur Krankenschwester wurde Melissa Smith von ihrem Tutor gebeten, andere Krankenpflegeschüler zu unterrichten. Dies war Teil des Peer-Tutor-Programms, das ursprünglich in ihrem ersten Ausbildungsjahr für die manuelle Blutdruckmessung entwickelt, dann aber auf viele weitere Pflegebereiche ausgedehnt wurde, darunter auch Stomata. Sie bereitete eine Schulungseinheit mit Präsentation und interaktiven Übungen vor, um anderen die wesentlichen Kenntnisse zu vermitteln.
„Es war mir wirklich sehr wichtig, dass die anderen Krankenpflegeschüler die Grundlagen der Stomapflege kennenlernten. Als meine Großmutter krank war, wurde mir klar, dass viele Pflegekräfte, die sie versorgten, nicht viel über Stomata wussten. Reinigung und Wechsel des Beutels erfolgten nicht so häufig, wie es sein sollte. Pflegekräfte müssen wissen, wie man das macht, aber auch verstehen, dass es nicht sonderlich schwierig ist, sobald man mit dem Prozess vertraut ist.“
Melissa zeigte den Krankenpflegeschülern, wie man den Stomabeutel wechselt und reinigt. Die interaktive Übung spielte hierbei eine wesentliche Rolle, denn die Auszubildenden mussten zunächst einen Beutel bei sich selbst anlegen (die Rolle des selbstversorgenden Patienten) und dann bei einer anderen Person (die Rolle der Pflegekraft).
Teil 2 des Blogs finden Sie hier (externer Link).
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