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Literaturtipp: Ästhetische Bildung zwischen Kompetenzentwicklung und Emanzipation

Publikationen der letzten Jahre setzen sich theoretisch und praktisch mit sinnlicher Wahrnehmung und ästhetischer Gestaltung der Welt im Rahmen von Erwachsenenbildung auseinander. Zwei Beispiele zum Nachlesen.
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Kunst und Kultur sind für die Erwachsenenbildung keine „Orchideenfächer“, sondern – je nach Blickwinkel – konstituierende Perspektiven auf Lernen, Entwicklung und Bildung Erwachsener. Ohne sinnliche Wahrnehmung und Vermittlung von Inhalten ist kein Lernen denkbar. Zudem ist gerade die ästhetische Ausgestaltung, Darstellung, aber auch Verfremdung und Entwurf von Wirklichkeit ein Mittel der Welterschließung. Zwei Publikationen aus den vergangen Jahren bieten einen Einblick in die Dimensionen, um die es dabei geht.

„Gestalten und Erkennen“

Das von Oliver Jahraus, Eckart Liebau, Ernst Pöppel und Ernst Wagner 2014 herausgegebene Buch unter diesem Titel geht auf ein Promotionskolleg zum Thema zurück. Es diskutiert - auf hohem wissenschaftlichen und theoretischen Niveau - Fragen zu Ästhetik, Wahrnehmung, Erkennen und Kompetenz. Dies erfolgt vielfach aus einer schulischen Perspektive, jedoch sind die Beiträge aus dem Sammelband durchaus auf den Kontext der Erwachsenenbildung übertragbar.

Bildungstheoretische Grundlagen und Ästhetik

Um sich ästhetischen Fragen zu nähern, gehen die AutorInnen in mehreren Beiträgen zunächst bildungstheoretischen Grundfragen nach. Etwa: Was ist Wissen? Wie kann Wissen theoretisch strukturiert werden? Was ist Kompetenz vor dem Hintergrund unserer "Arbeits- und Tätigkeitsgesellschaft", wie sie im einleitenden Kapitel bezeichnet wird? Vor diesem Hintergrund werden Ästhetik und ästhetische Erziehung thematisiert. Damit verbunden ist die Untersuchung der Fragen: Inwiefern ist Wissen Voraussetzung ästhetischer Erfahrungen? Was ist ästhetische Bildung und was kann sie zur Identitätsentwicklung beitragen?

Sinnliche Wahrnehmung als Kern ästhetischer Bildung

Kern jeder ästhetischen Bildung sei die sinnliche Wahrnehmung bzw. die ästhetische Erfahrung des Individuums, schreiben beispielsweise die Autoinnen Jana Drewes, Julia Kuntz und Aline Vedder.

Sie definieren in ihrem Beitrag zum Sammelband ästhetische Bildung daher als Erwerb ästhetisch genannter Fähigkeiten, Kenntnisse und Einstellungen, aber auch als das Hineinwachsen in ästhetisch genannte Bereiche des Alltagslebens, der Massenmedien und der Künste.

Ästhetische Bildung zur Emanzipation und Befreiung

Mit Ästhetik bzw. der auf Friedrich Schiller zurückgehenden "Ästhetischen Erziehung" setzten sich auch die AutorInnen der im Juni 2014 erschienenen Ausgabe des Magazin erwachsenenbildung.at (Meb) auseinander. Der Schiller'sche Ästhetik-Begriff ist jedoch anders konnotiert als jener in der zuvor beschriebenen Publikation: Ästhetische Erziehung nach Schiller strebt mit den Mitteln der Ästhetik nach Befreiung und Emanzipation. Im Angesicht von Globalisierung, Neoliberalismus und Digitalisierung sind diese über 200 Jahre alten Aussagen durchaus wieder brisant.

Das Gute und Schöne, revisited

Die Ausgabe des Meb versammelt daher Beiträge, die über ästhetische Bildung, ästhetische Erfahrung und ästhetische Wahrnehmung in Theorie und Praxis, in Kunst und Musik reflektieren und dabei ein großes kritisches und emanzipatorisches Potenzial zu Tage fördern. Vorgestellt und hinterfragt werden u.a. die emanzipativen Möglichkeiten von Gamification, intergenerative Kulturvermittlung im ästhetischen und feministischen Tun, politisch-partizipative Theaterarbeit, szenische Lehrforschung, die partizipative Entwicklung digitaler Lernmedien und Modelle ästhetischer Lernerfahrung.


Literatur:

Jahraus, Oliver/Liebau, Eckart/Pöppel, Ernst/Wagner, Ernst (Hrsg.) (2014): Gestalten und Erkennen. Ästhetische Bildung und Kompetenz. Münster/New York: Waxmann (= Erlanger Beiträge zur Pädagogik hrsg. von Michael Göhlich und Eckart Liebau, Band 13). 328 Seiten. EUR 39,90. ISBN 978-3-8309-3096-9.  Verlagsinformation

Medosch, Armin/Vater, Stefan/Zwerger, Ina (Hrsg.) (2014): „Ästhetische Erziehung“ im Digitalzeitalter. Magazin erwachsenenbildung.at. Das Fachmedium für Forschung, Praxis und Diskurs. Ausgabe 22, 2014. Wien. Online im Internet: http://www.erwachsenenbildung.at/magazin/14-22/meb14-22.pdf. Druck-Version: Books on Demand GmbH: Norderstedt. Download


Text/Redaktion: Wilfried Hackl u. Bianca Friesenbichler/CONEDU 

Author/Editing of original article in German: Wilfried Hackl and Bianca Friesenbichler/CONEDU

 

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