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Was müssen Sie beim Umgang mit Informationen aus dem Internet beachten?

Die Fülle an zugänglichem Wissen im Internet und der einfache Zugriff auf Informationen hat enorme Vorteile. Gerade für Lehrende stellt das Angebot an teilweise frei erhältlichen Informationen eine große Erleichterung für die Unterrichtsplanung dar.

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Die Fülle an zugänglichem Wissen im Internet und der einfache Zugriff auf Informationen hat enorme Vorteile. Gerade für Lehrende stellt das Angebot an teilweise frei erhältlichen Informationen eine große Erleichterung für die Unterrichtsplanung dar. Wer Material aus dem Netz für seinen Unterricht nutzen möchte, sollte jedoch wissen, ob die Quelle glaubwürdig sowie die Informationen qualitativ hochwertig sind. Doch wie lässt sich das erkennen und gegebenenfalls prüfen?

Auch Defizite bei Lehrenden

Laut einer Studie der Technischen Universität Dresden sind selbst bei angehenden Lehrkräften Defizite in der angemessenen Bewertung und Nutzung von Informationen aus dem Internet zu beobachten (Quelle: stiftervereinigung.de).


Das Internet bietet Lehrkräften in der Erwachsenenbildung eine kaum überschaubare Menge an Wissensressourcen, die sie auf der Suche nach neuen Unterrichtsmethoden, Materialien für ihre Kursplanung oder aber auch in rechtlichen bzw. administrativen Fragen konsultieren können. Dabei reicht das Spektrum der auffindbaren Informationen von begutachteten wissenschaftlichen Arbeiten in referierten Fachzeitschriften (eine Liste referierter Zeitschriften finden Sie hier) über praxisnahe Informationsangebote von Universitäten oder außeruniversitären Forschungseinrichtungen (Quelle: clearinghouse.edu) mit hoher Qualitätssicherung bis hin zu privaten Blogs oder Internetforen, in denen kaum eine Sicherung der Qualität der eingestellten Inhalte stattfinden kann.

Fehlende Mechanismen der Qualitätssicherung

Während private Blogs und Internetformen nicht prinzipiell schlecht sind und auch vor dem Hintergrund einer Demokratisierung der Wissens- und Informationsvermittlung eine durchaus begrüßenswerte Entwicklung darstellen, wird durch häufig fehlende Mechanismen der Qualitätssicherung diese Aufgabe auf die Rezipientinnen und Rezipienten der Informationen verschoben. Dabei haben verschiedene Studien gezeigt, dass Nutzerinnen und Nutzer von Informationen häufig nicht über die notwendigen Kompetenzen verfügen, um Informationen aus dem Internet angemessen kritisch zu rezipieren (siehe auch Merkt, 2018, weiter bilden).

Hilfreiche Strategien bei der Informationsrecherche

Daher sollen nachfolgend exemplarisch verschiedene Punkte genannt werden, die Nutzerinnen und Nutzer bei der Informationsrecherche im Internet beachten sollten:

Fake News erkennen.
1. Bei der Informationssuche im Internet, aber auch bei dem Umgang mit Informationen allgemein, ist es unerlässlich, Hintergrundinformationen über die Informationsquelle zu beachten. Hinterfragen Sie immer, ob die Produzentin oder der Produzent eines Beitrags im Internet einen persönlichen Nutzen aus den vermittelten Inhalten haben könnte. So sollten Sie bei der positiven Bewertung einer neuen Unterrichtsmethode durch die Entwicklerin oder den Entwickler selbst immer kritischer sein, als wenn dieselbe Unterrichtsmethode durch eine unabhängige Quelle positiv bewertet wird.

2. Der erste Punkt soll jedoch nicht implizieren, dass positive Einschätzungen einer neuen Unterrichtsmethode durch deren Entwickler selbst immer unglaubwürdig sind. Um die Glaubwürdigkeit des genannten Beispiels bewerten zu können, kann ein zweite Strategie hilfreich sein, die Sie bei der Bewertung von Informationen aus dem Internet anwenden sollten: Suchen Sie immer eine zweite unabhängige Quelle, die eine Information, die Sie im Internet gefunden haben, bestätigt.

3. Zuletzt ersetzen Informationen aus dem Internet nicht das eigene Denken. Daher ist es unerlässlich, Informationen aus dem Internet nicht blind zu übernehmen, sondern diese stets anhand des eigenen Weltwissens einzuordnen. Sind die Informationen vor dem Hintergrund Ihres bisherigen Wissens plausibel?

Die genannten Strategien sind sicherlich nicht neu und wurden zum Beispiel bereits in einer Arbeit von Samuel Wineburg aus dem Jahre 1991 als wesentliche Strategien (sourcing, corroboration und contextualization) von Expertinnen und Experten im Umgang mit Informationen identifiziert (Quelle: psycnet.apa.org). Dennoch zeigen aktuell immer wieder diskutierte Defizite im Umgang mit Informationen aus dem Internet die Notwendigkeit, gezielt auf diese Strategien hinzuweisen.

Das Poster, in dem sich auch die soeben genannten Punkte wiederfinden, kann auf der offiziellen Seite der International Federation of Library Associations and Institutions (Quelle: IFLA) heruntergeladen werden.


Über den Autor:

Dr. Martin Merkt ist Leiter der Nachwuchsgruppe Audiovisuelle Wissens- und Informationsmedien am Deutschen Institut für Erwachsenenbildung e.V. – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen.

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Die Digitalisierung hat längst Einzug in unser aller Leben erhalten. Überall stößt sie Prozesse an und trägt so zur kontinuierlichen Änderung unseres Alltags bei. Dies fordert einen kritischen Umgang mit neuen, aber auch mit alten Medien. Ein komplexes Thema, dem wir uns mit dem Themendossier "Kritische Medienkompetenz und Erwachsenenbildung" genähert haben. Lesen Sie hier mehr!
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