TCA-Erfahrungsbericht: ENGAGE: ERASMUS+ contact seminar helping to improve key competences and promote the civic, environmental an social engagement of seniors in Warschau

Als langjährige Projektleiterin im Seniorenbildungsbereich an der Volkshochschule München hatte ich bislang kaum Erfahrungen gemacht mit anderen europäischen Einrichtungen der außerberuflichen Erwachsenenbildung. Daher war es für mich ein großes Anliegen, mehr über das ERASMUS+ Programm zu erfahren und im persönlichen Austausch mit anderen europäischen Einrichtungen Best Practice-Beispiele und Projektideen kennenzulernen.
Nach meiner erfolgreichen Bewerbung konnte ich erstmalig an dem transnationalen Kontaktseminar (TCA) im ERASMUS+ Programm teilnehmen. Die Veranstaltung fand vom 22.-25.10.2024 zentral in Warschau statt. Unter Federführung der Nationalen Agentur Polen (Anna Adler, Leitung und Joanna Replin, Organisation) nahmen ca. 70 Erwachsenenbilder*innen sowie Tätige in der sozialen Seniorenarbeit aus verschiedenen europäischen Ländern teil. Dieses viertägige Seminar diente dem Kennenlernen der ERASMUS+ -Ziele und -Anforderungen sowie der Vernetzung der Teilnehmenden. Ziel war es, gemeinsam ein Projekt zur Verbesserung von Schlüsselkompetenzen und Förderung des bürgerschaftlichen, ökologischen und sozialen Engagements von Senior*innen zu entwickeln (KA01 oder KA02) und zu präsentieren.

Die gesamte Veranstaltung wurde durch Paul Green hervorragend moderiert mit viel Herz, Humor und „harter Hand“ in den Gruppenaktivitäten.
Agenda


Tag1: Nach einem ersten Kennenlernen konnten sich die einzelnen Einrichtungen in Form eines Messestands vorstellen. So konnte ich in Gesprächen mit den Teilnehmenden einen ersten Einblick in deren Arbeit und Kultur bekommen, denn alle Teilnehmenden brachten – wie auch ich – Köstlichkeiten aus der Heimat mit.
Tag 2: Dieser Tag diente der Einführung in das ERASMUS+ Programm. Es wurden Priorität, Anforderungen und Begünstigte – hier ältere Lernende – für Leitaktion 1: Lernmobilität von Einzelpersonen (KA 1) und Leitaktion 2: Zusammenarbeit zwischen Organisationen und Institutionen (KA 2) in der Erwachsenenbildung vorgestellt. In vielen Gruppenaktivitäten wurden Fragen bearbeitet wie z.B. „Warum sind wir hier?“, „Welche Schlüsselkompetenzen brauchen Senior*innen und auf welche Weise können diese erworben werden?“ Des Weiteren wurde auf die Herausforderungen zivilgesellschaftlichen, umweltbezogenen und sozialem Engagements eingegangen und durch Best Practice-Beispiele schon durchgeführter Projekte vorgestellt. Durch die Gruppenaktivitäten konnte ich vielfach Einblick in die Arbeit anderer Einrichtungen kennenlernen und andere Zugänge zu älteren Lernenden in Erfahrung bringen.


Zum Abschluss des Tages fand ein lustiger Wettbewerb statt: In kurzer Zeit mussten aus Spaghettinudeln und Marshmallows möglichst hohe Türme erstellt werden. Leider hat unsere Gruppe keinen Preis erhalten ;-).
In einer anschließenden Foto-Schnitzeljagd durch Warschau konnte ich einige historische Gebäude und öffentlichen Anlagen dieser wunderbaren Metropole in Erfahrung bringen.
Tag 3: Zu Beginn des Tages wurde die Plattform EPALE als hervorragende Quelle für Projekte vorgestellt. Im Anschluss wurden, nach einem ersten Sondieren von möglichen Projektideen, feste Themengruppen gebildet. Aufgabe war es, eine konkrete Aktivität für ältere Lernende zu entwickeln, Rollen und Verantwortlichkeiten zuzuweisen, Wirkung und Verbreitung zu benennen und einen ersten Finanzierungsplan zu erstellen. Schließlich konnte ich mit meinen Partner*innen eine gemeinsame Präsentation zum Thema Fremdsprachenerwerb und digitale Kompetenz vorbereiten.Nach einem Besuch im Nationalmuseum, wo uns Methoden der Museumspädagogik von dortigen Mitarbeitenden vorgestellt wurden, und einer Stadtführung durch die Altstadt, endete der Tag mit einem gemeinsamen Abendessen im Restaurant Podwale 25 mit traditionellen polnischen Gerichten und Live-Musik.

Tag 4: An diesem letzten Tag stand die Präsentation der vorbereiteten Aktivitäten aller Gruppen im Vordergrund. Das Seminar endete mit Zertifikatsübergabe und Verabschiedung.
Fazit
Insgesamt hat mir das TCA-Seminar Herz und Hand geöffnet für eine mögliche transnationale Projekt-Partnerschaft. Durch die sehr gute Organisation und die gut strukturierten und inhaltlich gut aufbereiteten Inputs zu ERASMUS+ sowie die zahlreichen Gruppenaktivitäten, konnte ich meine Erfahrungen in der Projektarbeit im Erwachsenenbildungsbereich erweitern und neue Kontakte knüpfen. Großartig fand ich, dass wir in allen Phasen der Projekterstellung von den Mitarbeitenden der beteiligten NAs mit Rat und Tat begleitet wurden. Das zusätzliche Angebot an kulturellen Aktivitäten war für mich eine Bereicherung, denn dadurch wurde mir auch die Stadt Warschau ein wenig näher gebracht.
Ich möchte an dieser Stelle meinen herzlichen Dank an alle Mitarbeitenden der beteiligten NAs und an Paul Green aussprechen für die kommode Unterbringung und üppige Verpflegung während der gesamten Zeit, die vorbildliche Planung und hervorragende Umsetzung des Seminars.

Die aktive Beteiligung der…
Die aktive Beteiligung der NAs bei TCAs ist wirklich mehr als bereichernd. Das hilft für die eigene Projektplanung ungemein. Und die Kolleg*innen sind immer mit ganzem Herzen dabei (konnte ich selbst bereits so erleben)!