Generationsübergreifendes Lernen: Miteinander Lernen auf Augenhöhe


Laut dem österreichischen Gerontologieforscher Anton Amann hat Bildung für die Lebensqualität im Alter eine Breitbandwirkung. Lernen und Bildung sind mehr als Unterhaltung und Zeitvertreib für ältere Menschen. Die Weiterbildungsteilnahme älterer Menschen fördere psychisches und physisches Wohlbefinden, soziale Integration und gesellschaftliche Teilhabe. Sie verstärke ein positives Altersbild, erhöhe die Antizipation und Verarbeitung kritischer Lebensereignisse und wirke sich zudem positiv auf bürgerschaftliches Engagement aus. Laut Bildungsexpertin Dagmar Heidecker ist Lernen notwendig, um sich in der Welt zurechtzufinden und sie mitzugestalten. Ein Nichtteilhaben könne ganz schnell ins Abseits führen, beispielsweise wenn jemand ein Handy oder das Internet nicht benutzen könne.
Demografischer Wandel verändert die Erwachsenenbildung
Der demografische Wandel ist eine Schlüsselherausforderung in den EU-Staaten. Bei anhaltender Entwicklung wird laut Statistik Austria die Einwohnerzahl in Österreich im Jahr 2030 erstmals die Neun-Millionen-Grenze überschreiten und damit schneller als bisher angenommen wachsen. Aufgrund der steigenden Lebenserwartung werden schon 2020 die über 65-Jährigen die Gruppe der unter 20-Jährigen mengenmäßig überholt haben.
Die damit verbundene Zunahme der “aktiven” SeniorInnen lässt auch Auswirkungen auf Inhalte, Umfang und Methoden der Erwachsenenbildungsangebote für diese Zielgruppe erwarten. Es entstehen neue Chancen, aber auch neue Herausforderungen.
Die Strategie zum lebensbegleitenden Lernen in Österreich (LLL:2020 Strategie) sieht als zielführende Maßnahmen in der nachberuflichen Lebensphase die Erhöhung der Weiterbildungsbeteiligung, Information und Beratung, niederschwellige wohnortnahe Bildungsangebote und besonders auch intergenerationelle Projekte und Angebote im IKT-Bereich vor. Mit dem Ansatz von generationsübergreifendem Lernen, wie er etwa derzeit in den Mehrgenerationenhäusern EU-weit umgesetzt wird, kann eine Brücke zwischen den Generationen geschlagen werden.
Warum braucht es generationsübergreifendes Lernen?
Generationsübergreifendes Lernen reduziert die Isolation von jüngeren und älteren Menschen, welche in früheren Großfamilienhaushalten derart nicht gegeben war. Stereotype und gegenseitige Vorurteile werden durch das gegenseitige Kennenlernen reduziert, neue Problemlösungsmuster können gemeinsam erarbeitet und angeeignet werden, man bleibt innovativ. Das Sozialkapital in alternden Gesellschaften wird dadurch erhalten.
Um voneinander lernen zu können, braucht es Kommunikation: sich kennenlernen, verstehen und wechselseitig akzeptieren. Voraussetzung ist es, Möglichkeiten des formellen und informellen Begegnens und Austauschens zu schaffen. Die Interaktion zwischen verschiedenen Generationen soll keine Quelle für Konflikte sein, sondern eine Chance für einen besseren Zusammenhalt und die Förderung des gegenseitigen Lernens und der Solidarität. Auch Organisationen beginnen bereits, den Mehrwert der Alters-Diversität zu nutzen. Denn sie haben erkannt, dass die Produktivität durch altersgemischte Teams und durch andere Modelle des voneinander Lernens erhöht werden kann. Dazu ist eine Sensibilisierung und Verbesserung von lebensphasenabhängigen Rahmenbedingungen notwendig. Aber auch, möglichst unterschiedliche, niederschwellige Angebote und Projekte zu initiieren.
Points for Action in Graz
Ein Beispiel für einen solchen niederschwelligen Ansatz ist das Grazer Projekt „Points for Action“. Die Stadt Graz bietet dabei gemeinsam mit Logo Jugendmanagement und der Caritas Jugendlichen einen Anreiz zum generationenübergreifenden Engagement verknüpft mit Angeboten am Freizeitsektor. Jugendliche können im Kontakt mit älteren Menschen ihre Zeit und Fähigkeiten in die Gesellschaft einbringen und daraus für ihre eigene Lebensführung profitieren und als Ausgleich Bonitäten für die Freizeitgestaltung lukrieren. Jugendliche haben zahlreiche und verschiedenste Talente einzubringen. Positive Auswirkungen sind neben den Diensten für die Gemeinschaft Effekte wie Sinnstiftung, Stärkung ihrer Eigenkompetenz und Selbstbewusstsein festzustellen. Wichtig dabei ist es, Bedürfnisse der älteren Menschen seriös zu erheben und den Kontakt mit den „jungen Talenten“ darauf abzustimmen.
Weiterführende Informationen:
- Statistik Austria - Bevölkerungsprognosen: http://www.statistik.at/web_de/statistiken/menschen_und_gesellschaft/bevoelkerung/demographische_prognosen/bevoelkerungsprognosen/index.html
- Meb Ausgabe 13/2011: Erwachsenenbildung als Faktor aktiven Alterns: https://erwachsenenbildung.at/magazin/archiv.php?mid=4713
- Beitrag zu Lernen und Bildung im Alter: https://erwachsenenbildung.at/aktuell/nachrichten_details.php?nid=4644
- Projekt Points for action Graz: http://points4action.at/startseite/
- Fachbuch zur kritischen Gerontologie: https://www.springer.com/de/book/9783658023058
- Handbuch generationsübergreifendes Lernen: http://lagfa-bayern.de/fileadmin/pdf-Dateien/Materialien/lagfa_Handbuch_GUEL_web.pdf
- EPALE-Artikel: Generationsübergfreifendes Lernen. Das Modell Mehrgenerationenhaus
Text/Author of original article in German: Christine Bärnthaler /CONEDU
Redaktion/Editing of original article in German: Karin Kulmer /CONEDU
Kommentar
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Vieillissement Actif et Solidarité Intergénérationnel en Europe
Le vieillissement de la population, la difficulté d’obtenir un premier emploi et le taux record de chômage des jeunes représentent des sujets de préoccupations majeurs pour les États membres de l’Union européenne, que ce soit d’un point de vue social ou économique.
Dans ce contexte, le projet Erasmus+ partenariats stratégiques pour l’éducation des adultes "VASIE" -Vieillissement Actif et Solidarité Intergénérationnelle en Europe- avait pour objectifs de (i) favoriser le rôle actif des seniors dans la société leur permettant ainsi de maintenir un bien-être physique, mental et social ; (ii) permettre une coopération et des échanges entre jeunes et aînés favorisant le développement, l’acquisition et la valorisation de compétences transférables en situation professionnelle ou dans le monde associatif.
Ainsi, 7 organismes œuvrant dans le domaine de la formation, de l'animation, de l'orientation et du conseil, issus de 7 pays européens, ont collaboré pendant 2 ans (2015 -2017) afin de développer un dispositif d’apprentissage et d’échanges pouvant être utilisé partout en Europe par des organismes travaillant avec ces publics dans le cadre du développement des compétences sociales.
Pour ce faire, les partenaires ont d’abord mené une recherche sur les besoins des publics cibles. Cette recherche a abouti sur la production du cahier des charges du dispositif d’apprentissage. Sur cette base, les partenaires ont ensuite développé, avec l’aide des jeunes et des seniors, des contenus. La modélisation et l’expérimentation du dispositif d’apprentissage a porté sur 3 groupes de compétences : (i) adaptation à l’environnement ; (ii) communication &Technologies de l'Information et de la Communication ; (iii) réassurance. Le dispositif d’apprentissage a pris la forme de 3 Sessions Intergénérationnelles Collectives (SIC).
Au total 519 jeunes et seniors, répartis sur 7 pays européens, ont testé et évalué le dispositif d’apprentissage VASIE. Une fois le dispositif validé, les partenaires ont finalisé le kit pédagogique VASIE constitué d’un guide de prise en mains, d’un guide du formateur, de questionnaires d’évaluation, d’un livret de compétences sociales traitées et d’une attestation de présence.
Le kit VASIE est téléchargeable gratuitement sur le site Internet du projet dans les 6 langues du partenariat et en anglais (http://vasie.eu/fr/). Une communauté virtuelle des utilisateurs a été créée et permet à chacun de partager son expérience VASIE (https://www.facebook.com/Active-Ageing-and-Intergenerational-Solidarity-in-EuropeVASIE-Project-1608834419445507/).