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Stoppt sexualisierte Gewalt gegen Kinder!

EU Projekt: Neues Lernportal für Laien zur Prävention vor Kindesmissbrauch veröffentlicht.

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Michael Sommer

Lesedauer ca. 3 Minuten - Lesen, liken, kommentieren!


Sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche geschieht in Europa auch heute noch überall und immer wieder. Das europäische Projekt „Stop! Child Abuse“ hat zur Unterstützung der Präventionsarbeit ein Online-Lerntool (www.stop-child-abuse.net) entwickelt, das sich an Laien richtet, die ehrenamtlich oder berufliche mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben.

Grafic Stop!.

Das Lernportal wurde in den vergangen drei Jahren von Expert*innen aus dem Bereich Gewaltprävention, Kinderschutz und Bildungsarbeit entwickelt. Zentrales Ziel ist es, Laien für das Thema zu sensibilisieren, ihnen Entscheidungshilfen an die Hand zu geben und Wissen zu vermitteln. Das Portal enthält grundlegende Fakten, Lerngeschichten, die zur Reflexion des eigenen Verhaltens anregen und verschiedene Fragen und Lernaufgaben, die zu lösen sind. Die Lerngeschichten sind im Stile eines Comics aufgebaut und wurden vom spanischen Künstler und Cartoonisten Carlos Rivaherrera gezeichnet. Die Zeichnungen mit den Storys wurden auch in einem eigenen Comic zusammengefasst, der gedruckt vorliegt.

Sensibel sein, adäquat handeln und sich nicht entmutigen lassen

„Wir beobachten immer wieder, dass gerade Laien im Ehrenamt, etwa in Sportvereinen, bei Freizeitaktivitäten, in der Nachhilfe oder anderen Zusammenhängen unsicher sind und nicht wissen, wie sie mit dem Missbrauchsthema umgehen sollen“, so Projektleiter Dr. Michael Sommer von der Akademie Klausenhof, einer großen Weiterbildungseinrichtung am Niederrhein. „Einerseits sollen sie lernen, sich adäquat zu verhalten und mögliche Missbrauchsfälle zu erkennen. Anderseits sollen – gerade Männer – nicht entmutigt werden, sich mit Kindern zu beschäftigen.“ Die beste Möglichkeit ist es darum, dass sich auch diese Gruppe mit Prävention beschäftigt. Eine aktuelle Studie hat wieder gezeigt, wie wichtig Bildungsarbeit in diesem Zusammenhang ist (Julia I. Rudolph , Melanie J. Zimmer-Gembeck, Kerryann Walsh: Recall of sexual abuse prevention education at school and home: Associations with sexual abuse experience, disclosure, protective parenting, and knowledge. In: Child Abuse & Neglect 129 (2022) 105680).

Wissen und Emotionen

Auf der Lernplattform werden fünf unterschiedliche Bereiche aufgegriffen: Neben Grundinformationen zur sexualisierten Gewalt sind dies die Aspekte „Opfer“, „Täter“,  „Reaktion“ sowie „Empowerment“. Jedes Modul ist in drei Einheiten aufgeteilt: Fakten und grundlegende Informationen, eine Video-Story zur Selbstreflexion und Lernfragen mit Antworten. Nach dem Gamifikation-Prinzip können Belohnungspunkte erworben werden. Lernziele sind so neben dem Vermitteln von Wissen auch die Fähigkeit, sein eigenes Handeln zu überprüfen, sich auch in der Wahrnehmung des eigenen Umfelds zu sensibilisieren, Empfehlungen für das richtige, eigene Verhalten zu verinnerlichen und schließlich sich auch emotional auf die Seite der Kinder und gegen sexualisierte Gewalt einzustellen. „Über das Thema mehr zu wissen ist für Laien zentral, aber sie sollen darüber auch eine Anteilnahme für die Opfer und Verabscheuung für die Taten und Täter empfingen“, betont der Projektleiter. Das habe gleichzeitig den Effekt, dass Gelerntes vertieft im Gedächtnis bleibt. Gerade beim Online-Lernen ist dies eine besondere Herausforderung.

Entsprechend wurde besonderen Wert auf qualitativ hochwertige Grafiken gelegt. Die am Projekt beteiligten Partner haben zu jedem Modul Beispielgeschichten entwickelt, die der spanische Künstler Carlos Rivaherrera im Stil eines Comics umgesetzt hat. Hinzu kommen verschiedene Videos mit Interviews von Expert*innen, Fachinformationen zu jedem beteiligen Land sowie eine Toolbox für Lehrkräfte. Die Produkte liegen in den Sprachen Deutsch, Englisch, Italienisch, Polnisch, Rumänisch, Spanisch, Griechisch und Ungarisch vor. Sie eignen sich besonders gut dazu, sie in einem Seminar mit Präsenzphasen und individuellen Online-Lernphasen einzusetzen (Blended Learning).

Damit alles auch inhaltlich korrekt ist, haben die Expertinnen der polnischen Partnerorganisation Empowering Children Foundation alle Texte und Inhalte überprüft. Die Stiftung ist landesweit als Beratungs-, Hilfs- und Bildungsorganisation mit rund hundert Mitarbeitenden tätig. Diese Erfahrungen sind wichtiger Bestandteil der Projektergebnisse. Die anderen Partner kommen aus den Bereichen Gewaltprävention und Erwachsenenbildung. Neben der Akademie Klausenhof und Empowering Children Foundation sind dies die spanische Organisation Magenta, die sich landesweit im Bereich der Gewaltprävention gegen Frauen engagiert, die Erwachsenenbildungs-Einrichtung Active Citizens Partnership (Griechenland), Pro Educatione (Rumänien),die ungarische Dachorganisation für katholische Erwachsenenbildung KIFE sowie CESIE (Italien). Für die technische Umsetzung sorgte die Erwachsenenbildungs-Einrichtung die Berater aus Österreich.

Das Projekt mit dem vollständigen Namen „STOP! Prävention gegen sexuellen Missbrauch von Kindern: Neue Methoden, Inhalte und Ansätze im europäischen Kontext“ wird von der Europäischen Union über das Erasmus+-Programm gefördert und läuft von September 2019 bis August 2022. Die Anwendung ist kostenfrei – es muss aus technischen Gründen ein Account angelegt werden. Aufruf: https://www.stop-child-abuse.net/

 

Stop!-Grafik.
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