Das Lernen junger Erwachsener — Wie Policies helfen, Benachteiligungen zu überwinden

Dieses Open Access Buch tritt der Vorstellung entgegen, dass lebenslanges Lernen auf ein wirtschaftliches Primat reduzierbar ist und knüpft an Entwürfe an, die das Lernen Erwachsener im Zentrum der Entwicklung in demokratischen Gesellschaften sehen. Ob sie nun aus benachteiligten Positionen starten oder nicht, für alle junge Erwachsene stellt der Arbeitsplatz ein zentrales Forum des Lernens und der persönlichen Entwicklung dar. Wie Arbeit organisiert ist und welche Lernmöglichkeiten bereitstehen, wird damit zur entscheidenden Frage sowohl für die individuelle als auch für die gesellschaftliche Entwicklung. Die Autor*innen dieses Bandes entwickeln – mit Hilfe eines breiten Methodenmixes, auf interdisziplinären Grundlage und auf Basis eines Vergleichs sich stark unterscheidender europäischer Gesellschaften und von Australien – eine kritische Perspektive auf den politischen Mainstream in Sachen Lifelong Learning.
Die einzelnen Abschnitte untersuchen, wie Lernangebote gestaltet werden müssen, damit sie für junge Erwachsene von Relevanz sind, deren Bildungsbiografie nicht den gesellschaftlichen Erwartungen entspricht. Sie weisen auf die große Bedeutung hin, die Lernangebote als Ressource für die individuelle Emanzipation haben können – und welche Grenzen bestehende Bildungs- und Beschäftigungssysteme dabei setzten. Besonders hervorzuheben sind Beiträge, die über ein Experiment berichten, AI und Expert*innensysteme für die LLL-Policy fruchtbar zu machen. Ein Hauptabschnitt des Buches widmet sich – auf Basis von ausführlichen Fallstudien in neun Ländern – der zentralen Bedeutung des Lernens am Arbeitsplatz und geht den Handlungsmöglichkeiten von Organisationen und Individuen in der Gestaltung des Lernens am Arbeitsplatz nach. Die Fallstudien decken dabei exemplarisch ausgewählte Branchen ab und umfassen den Einzelhandel, die Metallindustrie und die Erwachsenenbildung.
Dieses Buch ist Teil der Palgrave-Reihe "Studies in Adult Education and Lifelong Learning", die sich mit der Erwachsenenbildung und dem lebenslangen Lernen befasst und die Spannungen zwischen universellen Modellen und solchen Ansätzen hervorhebt, die lokale Kulturen, Traditionen, Geschichten und das gegenseitige Verständnis zwischen verschiedenen Gemeinschaften anerkennen.