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Digitale Lern- und Bildungsmedien: Was Forschung zur Anwendung beitragen kann

Was kann die Forschung dazu beitragen, damit Wissenstransfer in die Praxis gelingt? Das Metavorhaben Digitalisierung liefert Impulse für eine erfolgreiche und für die Praxis hilfreiche Forschung.

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Redaktion Deutsches Institut für Erwachsenenbildung

Lesedauer circa 4 Minuten – Lesen, liken und kommentieren!


Transfer von Wissen aus der Forschung in die Praxis

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek hat eine klare Botschaft an die Bildungsforschung gerichtet: „Mir ist es ein wichtiges Anliegen, dass die Bildungsforschung den Digitalpakt flankiert und seine Umsetzung eng begleitet. (…) Was wir dafür brauchen, ist ein enges Miteinander von Bildungsforscherinnen und Bildungsforschern einerseits und den Bildungspraktikern andererseits. Der Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen in den pädagogischen Alltag ist das A und O unseres Rahmenprogramms“ (Tagung Bildungsforschung, März 2019). Ziel des Rahmenprogrammes Empirische Bildungsforschung (BMBF 2018) ist es deshalb nicht nur, den Transfer von Wissen in die Gesellschaft zu fördern, sondern auch den Austausch zwischen Praxis und Wissenschaft.

Die Erwartung, dass die Erziehungs- und Bildungswissenschaften nicht nur Wissen über, sondern auch für Praxis (und Politik) bereitstellen, ist so alt wie die Pädagogik als Wissenschaft. Mit dem Programm evidenzbasierter Bildungsreform wird diese Erwartung international nachdrücklicher formuliert. Sie zu erfüllen, verlangt nicht nur eine anwendungsrelevante Forschung, sondern auch die Bereitschaft in Wissenschaft und Politik, wissenschaftliches Wissen für anstehende Handlungen und Entscheidungen zu nutzen.

Was aber kann die Forschung selbst dazu beitragen, damit Transfer gelingt? Diese Frage soll im Folgenden anhand des Projekts „Metavorhaben Digitalisierung im Bildungsbereich“ und damit an einem Förderformat beleuchtet werden, von dem das BMBF nicht nur eine Begleitung und Beratung von Einzelvorhaben erwartet, sondern darüber hinaus auch verallgemeinerbare Einsichten in die Bedingungen der Möglichkeit für gelingenden Wissenstransfer.

Strategien © Mark Mags from Pixabay.

Veränderungen im Forschungs-Praxis-Transfer

Das Projekt orientiert sich dazu an einer intensiven Diskussion, die in der empirischen Bildungsforschung in den vergangenen Jahren national wie international geführt wurde, ausgehend von der Beobachtung, dass der Transfer von Wissen aus der Forschung in die Praxis oft nicht so gelingt, wie man sich es wünschen würde.

Daher hat die Forschung übergreifende Strategien entwickelt und erprobt, um Erkenntnis und praktischen Nutzen zugleich wahrscheinlicher zu machen. Durchgehend betont wird die Notwendigkeit, bereits bei der Entwicklung von Forschungsthemen mitzudenken, ob und wie Forschungsergebnisse auch praktisch genutzt werden können. Beispielsweise schlägt der stark anwendungsorientierte „Design-Based Research“-Ansatz (Reeves 2006) vor, dass Forschungsfragen im Austausch zwischen Forschung und Praxis entwickelt werden und Lösungen (z.B. digitale Tools) in der Praxis erprobt und anschließend implementiert werden. Dieser Ansatz, der in Deutschland unter dem Begriff der gestaltungsorientierten Bildungsforschung aufgegriffen wurde, hat vor allem in der Unterrichts- und in der Modellversuchsforschung Resonanz gefunden.

Im Gegensatz dazu lässt sich das Konzept der Use Inspired Basic Research (UIBR) (Stokes 1997, Schrader & Goeze 2011) eher in der anwendungsorientieren Grundlagenforschung verorten, die Praxis- und Erkenntnisinteressen in längerfristig angelegten Forschungszyklen zugleich zu erreichen sucht und die wichtige Impulse aus der medizinischen Forschung erhalten hat. Use Inspired Basic Research hat das Ziel, Grundlagen und angewandte Forschung mit erfahrungsbasierter Wissensentwicklung zu verknüpfen. Allerdings erfordert der UIBR im Sinne eines gestuften Forschungsprozesses sehr viele, vor allem zeitliche Ressourcen (vgl. aus der Medizin: Flay 1986). Genau diese Ressource – Zeit – hat die Digitalisierungsforschung aber nicht, da sich digitale Medien sehr schnell weiterentwickeln.

Was bedeutet das für die Digitalisierungsforschung?

Schaut man auf die aktuelle Praxis der Forschung zur Nutzung digitaler Medien für Lern- und Bildungsprozesse, so werden beide grundlegenden Forschungsstrategien noch kaum aufgegriffen. Stattdessen überwiegt die sogenannte Modellversuchsforschung. Für diese bleibt jedoch unklar, ob erfolgreiche Modellversuche tatsächlich auch in andere Kontexte übertragen werden können; zudem ist der theoretische Ertrag oft gering.

Daher scheint es für die Forschung im Feld der Digitalisierung derzeit am ehesten sinnvoll, sich am Modell eines weiterentwickelten „Design-Based Research“-Modells zu orientieren, das die Zusammenarbeit von Forschung und Praxis bei der Entwicklung neuer Anwendungen betont, zugleich aber offen ist für die kontrollierte, d.h. theoretisch informierte Erprobung unter Alltagsbedingungen. Dazu sind stabile Partnerschaften zwischen Forschung und Praxiseinrichtungen erforderlich. Impulse dieser Art versucht das Metavorhaben „Digitalisierung im Bildungsbereich“ in enger Zusammenarbeit mit den Einzelvorhaben zu vermitteln.

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Über die Autor*innen:

Prof. Dr. Josef Schrader ist Wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e.V.

Hadjar Mohajerzad ist Doktorandin in der Abteilung Lehren, Lernen, Beraten am Deutschen Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e.V.

Dr. Friderike Spang ist Referentin des Wissenschaftlichen Direktors des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e.V.


Lesen Sie auch weitere Beiträge des DIE auf EPALE:

Auf Schritt und Tritt unauffällig begleitet – Künstliche Intelligenz in der Erwachsenenbildung

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Referenzen

  • Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) (2018). Rahmenprogramm empirische Bildungsforschung. Bonn: BMBF.
  • Flay, B. R. (1986). Efficacy and effectiveness trials (and other phases of research) in the development of health promotion programs. Preventive Medicine, 15, 451–474.
  • Reeves, T.C. (2006). Design research from a technology perspective. In J. van den Akker, K. Gravemeijer, S. McKenney & N. Nieveen (Eds.), Educational design research (pp. 52-66). London: Routledge.
  • Schrader, J. & Goeze, A. (2011). Wie Forschung nützlich werden kann. REPORT, 34(2), 67–76.
  • Stokes, D. (1997). Pasteur´s quadrant – Basic science and technological innovation. Washington: Brookings Institution Press.
  • Tagung Bildungsforschung (2019).
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