Im Zeitalter von Fake News und Hate Speech gewinnt kritische Medienkompetenz zunehmend an Bedeutung. Eine Vortragsreihe der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung (ÖGPB), COMMIT, dem Depot und der Volkshochschule Mariahilf widmet sich dem Anliegen, Medienkompetenz nicht nur im Schulbereich, sondern auch in der Erwachsenenbildung verstärkt zu thematisieren. Die Videos zu den Vorträgen können online nachgesehen werden.

Jeffrey Wimmer (Kommunikationswissenschaftler, Universität Augsburg) thematisiert kritische Medienanalyse im digitalen Zeitalter. Nicht nur die voranschreitende Digitalisierung, sondern auch die Transformation von Begriffen wie Medien oder Kritik stellen die Erwachsenenbildung laut Wimmer vor große Herausforderungen. Wimmer plädiert dafür, Leitmedien (wie z.B. Facebook) kritisch unter die Lupe zu nehmen und mithilfe des von ihm vorgestellten Konzepts kritischer Medienanalyse die Auswirkungen solcher Plattformen zu prüfen und Kompetenzen zur kritischen Handhabung von Medien zu erlangen.

Liriam Sponholz (Österreichische Akademie der Wissenschaften und Alpen-Adria-Universität Klagenfurt) spricht in ihrem Vortrag über Hass im Netz. Vor allem auf sozialen Plattformen wie Twitter ist es Personen möglich, Personengruppen wie z.B. Frauen oder Menschen mit Migrationshintergrund ungehemmt zu attackieren, heißt es im Vortrag. Sponholz definiert, was unter Hass im Netz zu verstehen ist, wie sich Online-Medien auf politische Partizipation auswirken und welche z.B. sozioökonomischen Hintergründe Hasspostings haben.