Magazin erwachsenenbildung.at: Teilnehmendenorientierung in der Erwachsenenbildung
Der Gärtner B. wird zum Vorarbeiter befördert – eigentlich ein Grund zur Freude. Doch Herr B. fürchtet aufzufliegen, weil er Schwierigkeiten beim Schreiben hat. Was werden Vorgesetzte und Mitarbeiter*innen sagen, wenn sie das erkennen? Künftig soll er täglich dokumentieren, welche Arbeiten erledigt wurden. B. beschließt daher, einen Lese- und Schreibkurs zu besuchen. Nun sind die Trainer*innen gefragt – wie kann es gelingen, dass Herr B. seine Lernziele erreicht?
Teilnehmendenorientierung kann dabei eine zentrale Rolle spielen, wissen Erwachsenenbildner*innen. Sach- und Fachorientierung sollen sich an Lernenden ausrichten – und nicht umgekehrt. Bei Herrn B. bedeutet das, schlechte Lernerfahrungen aus der Schulzeit zu reflektieren, und das Üben auf die Anforderungen der neuen Stelle zu beziehen.
Dieser Anspruch ist spätestens seit 1980 in der Erwachsenenbildung verankert. Doch wie steht es mehr als 40 Jahre nach der breitenwirksamen Einführung des Paradigmas der Teilnehmendenorientierung durch den Bildungsforscher Hans Tietgens und seine Kollegen um dessen Aktualität? Dieser Frage geht die aktuelle Ausgabe des Magazin erwachsenenbildung.at nach, die als fünfzigste ihrer Art zugleich ein Jubiläum markiert.