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EPALE - Elektronische Plattform für Erwachsenenbildung in Europa

Discussion

Diskussion - Erwachsenenbildung im Justizvollzug

Hier können Sie gemeinsam mit der Community diskutieren und sich austauschen.

Vom 17.-21.März veranstaltet die deutsche Koordinierungsstelle der Elektronischen Plattform für Erwachsenenbildung in Europa – EPALE, angesiedelt bei der Nationalagentur für Erasmus+, eine  Themenwoche zur „Erwachsenenbildung im Justizvollzug“.

Bildung im Justizvollzug ist nicht nur Teil des allgemeinen Rechts auf Bildung, die auch in der Charta der Grundrechte der EU hervorgehoben wird. Sie öffnet darüber hinaus Türen zu Resozialisierung und neuen Chancen. Sie vermittelt Wissen, stärkt das Selbstwertgefühl und schafft Zukunftsperspektiven für Insassen. Programme wie Sprachkurse, berufliche Qualifikationen oder Weiterbildungen zur psychischen Stabilisierung helfen, die Zeit hinter Gittern sinnvoll zu nutzen und die Basis für ein straffreies Leben zu legen.

Solche Initiativen verbessern die Chancen der Inhaftierten auf dem Arbeitsmarkt, senken Rückfallquoten und fördern den respektvollen Umgang miteinander. Die Herausforderungen sind jedoch groß: Ressourcenknappheit, Vorurteile und bürokratische Hürden erschweren die Umsetzung. Dennoch zeigen die positiven Effekte, dass Bildung der Schlüssel sein kann, um den Kreislauf von Straffälligkeit und sozialer Ausgrenzung zu durchbrechen.

Erwachsenenbildung im Justizvollzug ist mehr als Wissensvermittlung – sie ist ein Zeichen von Menschlichkeit und ein essenzieller Schritt zu einem Neuanfang. Dieser Ansatz muss europaweit gestärkt werden, um Resozialisierung nachhaltig zu fördern und der Gesellschaft langfristig zu nutzen.

Wir möchten hier gerne die Diskussion eröffnen und mehr über Ihre Arbeit im Bereich Erwachsenenbildung im Justizvollzug erfahren:

  • Wie ist die derzeitige Lage der BiJ in Deutschland?

  • Hat sie sich inzwischen von der Pandemie erholt?

  • Was sind die größten Herausforderungen?

  • Was wünscht man sich von Politik und Behörden?

  • Wie kann die Teilnahme an europäischen Projekten helfen?

Wenn Sie mit diskutieren möchten, loggen Sie sich auf EPALE ein und klicken Sie unter diesem Beitrag auf "Kommentar"


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Kommentar

Um sich mit Akteur/-innen aus dem Bereich "Bildung im Justizvollzug" auf europäischer Ebene zu vernetzen, veranstaltet die Nationale Agentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung am 16. Mai ein online Speed Dating Event. Es sind noch Plätze frei. Weitere Informationen finden Sie hier: Erasmus+ Online Speed Dating zu „Bildung im Justizvollzug“ | EPALE

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Kooperationen mit Kultureinrichtungen sind aus meiner Sicht in erster Linie dann als Beitrag zum Abbau von Vorbehalten und Vorurteilen gegenüber Inhaftierten geeignet, wenn sie von wirksamer, positiver Öffentlichkeitsarbeit begleitet werden. Eine einmalige kulturelle Veranstaltung/Aktivität mit Inhaftierten wird dabei - genausowenig wie eine einmalige Sportveranstaltung in einer JVA mit einem externen Verein/Team - kaum messbare Effekte mit Blick auf den Abbau von Vorbehalten haben. Hier ist also eine Kontinuität des Angebots zentral. 

Dabei würde ich grundsätzlich den Abbau von Vorurteilen über den Weg einer Kooperation mit einer externen, zumeist ehrenamtlich tätigen Organisation oder Einrichtung eher als positiven Nebeneffekt betrachten. Nüchtern betrachtet nutzen Inhaftierte solche Angebote (Kultur, Sport) meiner Erfahrung nach in erster Linie als Beitrag zum Zeitvertreib, als Möglichkeit zur Ausübung persönlicher Neigungen und Interessen, als Gelegenheit zum Austausch mit Menschen, die nicht im Justizvollzug tätig sind, und - wahrscheinlich eher unbewusst - als Gelegenheit zur Stärkung individueller Soft Skills.

Freundliche Grüße

Peter Dohmen

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In Köln gab es ein Theaterprojekt in der Justizvollzugsanstalt. Hanna Behr, Mitarbeiterin im Festival- und Projektmanagement  bei Sommerblut Kulturfestival e.V., Köln hat mit Strafgefangenen der JVA Köln gearbeitet und die Gruppe bis zur Aufführung eines Theaterstücks theaterpädagogisch angeleitet und betreut. In einem Gespräch mit einer NA Mitarbeiterin hob sie hervor, dass trotz anfänglicher Skepsis die Leistungen der Gefangenen, insbesondere beim Vollzugspersonal, große Anerkennung fanden. Die Schauspieler zeigten Fähigkeiten, die im Vollzugsalltag unbemerkt blieben. Hanna Behr würde sich freuen mit mehr Menschen in Kontakt zu kommen, um das Thema Kultur und kulturelle Aktivitäten im Strafvollzug sichtbarer zu machen. Erreichbar ist sie unter hanna.behr@sommerblut.de

 

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In der Diskussionsrunde wurde im Chat ein wertvoller Hinweis zu einer Vernetzungsplattform für Lehrkräfte im Justizvollzug gegeben:  

"Für die tägliche Arbeit ist ein funktionierendes Netzwerk innerhalb einer Anstalt und auch nach draußen unerlässlich. Wichtig ist, dass sich Lehrkräfte untereinander, anstalts-, länderübergreifend austauschen. Die BAG www.bildungimjustizvollzug.de bietet eine Plattform, Kollegen, deren Expertise kennen zu lernen und Tipps für sich mitzunehmen."

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Die nächste Konferenz der Bundesarbeitsgemeinschaft der Lehrpersonen im Justizvollzug findet vom 25.-28. Mai in Schmerlenbach bei Aschaffenburg statt. Das ist DIE Gelegenheit um sich mit Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland auszutauschen. Zudem beleuchten rund 10 Referentinnen und Referenten bildungsrelevante Themen aus verschiedenen Perspektiven. 

International ist eine Vernetzung über die European Prison Education Association EPEA sinnvoll und inspirierend. Der Hauptevent der Vereinigung ist die zweijährlich stattfindende Konferenz, die in diesem November in Skopje, Nord-Mazedonien, stattfindet. https://epea.org/conferences/ Für den alle drei Monate publizierten Newsletter kann mensch sich hier einschreiben https://epea.org/news/#newsletter Für Fragen oder Anregungen stehe ich gerne zur Verfügung. 

Thomas Wüthrich, (CH) Präsident chair@epea.org 

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Vielen Dank an alle Podiumsteilnehmenden und unseren Moderator Alan Smith für die tolle Podiumsdiskussion am 20.03. Wir haben spannende Einblicke in verschiedene Bereiche der Erwachsenenbildung im Justizvollzug erhalten. Ein paar Fragen und Bemerkungen aus der offenen Diskussion finden Sie nun hier in dieser Diskussion. Wir laden Sie herzlich ein sich mit Ihren Bemerkungen, Fragen und Anregungen einzubringen.

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