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Das Buch „Bildung für alle?“: Eine ernst gemeinte Frage

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CONEDU Austria
CC BY-NC 2.0 von #unibrennt, auf flickr.com.

Sich selbst finden, individuell und autonom sein – die Ansprüche unserer Zeit erzeugen eine Pflicht, die eigenen Potentiale jenseits von Klasse und Gruppenzugehörigkeit zu entfalten, beschreiben die Herausgeber der Neuerscheinung „Bildung für alle“ einleitend. Angesichts dessen stellen sie die Frage, wen denn überhaupt das Motto „Bildung für alle“ ansprechen kann und was es braucht, um eine mögliche Rückbesinnung auf „etwas, was wir alle teilen“ angesichts der fortschreitenden Individualisierung zu ermöglichen.

Ziel des Sammelbandes ist das Sichtbarmachen der aktuellen Bedingungen von Erwachsenenbildung in Österreich, um ein bedarfsgerechtes, leistbares und von allen Menschen wahrnehmbares Weiterbildungsangebot sicherzustellen.

Dazu zeigen die Autorinnen und Autoren erwachsenen- und bildungswissenschaftliche Grundlagen sowie realpolitische Hintergründe der Tendenzen in der derzeitigen österreichischen Erwachsenenbildung auf.

Hier ein Einblick in den Sammelband:

Demokratisierung der Teilhabe an Wissen durch eine Bildung „for the many, not the few“

Der Bildungswissenschaftler Werner Lenz greift die Auseinandersetzung mit der übergreifenden Frage einer Bildung für alle in seinem Beitrag direkt auf.  Der Anspruch „für alle“, so argumentiert er, steht im Widerspruch zu den Bildungszielen Individualität, Eigenständigkeit und Selbstbestimmung. Unter Bezug auf Erfahrungen mit der aktuellen Pandemie zeichnet der Autor einen Weg der Spannungsfelder nach, wenn von „Gesundheit für alle“, „Wohlstand für alle“ und schließlich von „Bildung für alle“ die Rede ist. So gebe es auf der einen Seite bspw. neue Masterlehrgänge mit bedarfsbezogenen Curricula sowie maßgeschneiderte Weiterbildung, die sich am unmittelbaren Bedarf von Betrieben orientiert. Auf der anderen Seite gebe es den Anspruch Mindestqualifikationen durch Bildungsstandards und Basisbildung für alle sicherzustellen.

„Für alle“ bekomme eine negative Zuschreibung, weil es das nicht Erreichte und die Ausgegrenzten anspricht und integrieren will, so Lenz. Auf Basis seiner Ausführung stellt der Autor schließlich den Ansatz einer Bildung für alle infrage. Vielmehr gehe es in der Bildung darum, das Ungleichgewicht im Herrschen „weniger“ Eliten über die Bedingungen der Lebensführung zugunsten der „vielen“ Betroffenen zu ändern. Deshalb soll es nicht Bildung „für alle“ heißen, sondern „for the many, not the few“. Dies ziele auf eine weitere Demokratisierung der Teilhabe an Wissen ab, so Lenz.

Migrationsbezogene Diversität muss normal werden

Die Bildungswissenschaftlerin Annette Sprung befasst sich in ihrem Beitrag mit einer spezifischen Dimension des Buchtitels. Sie beleuchtet ausgewählte Aspekte der Arbeitsmarkts- und Bildungssituation von Migrantinnen und Migranten in Österreich und diskutiert, welche Ursachen es hat, dass Eingewanderte bei der Teilnahme an Weiterbildung unterrepräsentiert sind.  

Dabei plädiert sie für einen breiten Blick auf mögliche Benachteiligungen.  Einerseits müsse man aufmerksam sein für mögliche migrationsspezifische Faktoren und damit verbundenen besonderen Bedürfnissen. Andererseits sei Skepsis geboten gegenüber einer Überbetonung und undifferenzierten Affirmation der Kategorie „Migrationshintergrund“. Schließlich müsse eine migrationsbezogene Diversität als gesellschaftliche Normalität anerkannt werden, so die Autorin. Sprung plädiert abschließend dafür, im Professionalisierungsdiskurs rund um Migration der Kooperation mit freiwillig Engagierten besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Denn einerseits leisten diese unverzichtbare Arbeit in der Bildungsintegration. Andererseits tun sich auch Spannungsfelder auf, wenn es um Fragen der Abgrenzung zu hauptamtlicher bzw. professioneller Erwachsenenbildungsarbeit geht, so Sprung.

 

Egger, Rudolf/Härtel, Peter (Hrsg.): Bildung für alle? Für ein offenes und chancengerechtes, effizientes und kooperatives System des lebenslangen Lernens in Österreich. Band 36 aus der Reihe Lernweltforschung. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, EUR 44,99 (E-Book: EUR 34,99), ISBN: 978-3-658-31053-0, E-Book ISBN: 978-3-658-31054-7.


Weitere Informationen:


Text/Author of original article in German: Lucia Paar/CONEDU
Redaktion/Editing of original article in German: Jennifer Friedl/CONEDU
Titelbild: CC BY-NC 2.0 von #unibrennt, auf flickr.com

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