Die Zukunft der Erwachsenenbildung - Das neue Journal "Bildung für Europa"
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Der Beitrag wurde ursprünglich in deutscher Sprach von EPALE Deutschland veröffentlicht.
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Klaus Fahle, Leiter der Nationalen Agentur "Bildung für Europa" beim BIBB, schreibt in seinem Editorial der 32. Ausgabe des Journals "Bildung für Europa", die sich im Schwerpunkt mit der Zukunft der Erwachsenenbildung beschäftigt:
Erwachsenenbildung leistet einen zentralen Beitrag, um den Zusammenhalt einer Gesellschaft zu unterstützen. Die Ungleichheit in unserer Gesellschaft ist ein Gift, das das Fundament unseres Zusammenlebens zersetzt und eingedämmt werden muss. Der Leitgedanke „Leave no one behind“ ist eng mit der Erwachsenenbildung verknüpft. Ohne kontinuierliches Lernen und Unterstützung beim Lernen werden Menschen in unserer Gesellschaft schnell abgehängt – sei es im Beruf oder sei es in ihrem privaten Leben. Wir zeigen in diesem Journal auch auf, welchen positiven Beitrag Erasmus+ leistet.
Erwachsenenbildung ist immer auch politische Bildung. Das Corona-Virus hat auch unzählige Verschwörungstheorien mit sich gebracht. Als wir die Konzeption dieses Journals erstellten, stand der Rechtsradikalismus oben auf der Tagesordnung. Nach Anschlägen wie in Kassel und Halle folgt immer eine Diskussion um die Verschärfung des Rechtsrahmens. So sinnvoll dies sein mag, für eine wirksame Therapie benötigt man viel mehr Erwachsenenbildung. Erwachsenenbildung steht in der Tradition der Aufklärung und soll die Menschen befähigen, als mündige Bürgerinnen und Bürger Entscheidungen zu treffen und in der Gesellschaft mitzuwirken.
All dies zeigt: Erwachsenenbildung ist unverzichtbarer als je zuvor. Umso schärfer ist der Kontrast zur bildungspolitischen Relevanz und Aufmerksamkeit, die der Erwachsenenbildung in unserer Gesellschaft entgegengebracht wird. Hier kommen Sie, liebe Leserinnen und Leser, ins Spiel: Nur mit ihrem Engagement können wir dies gemeinsam ändern und die Rahmenbedingungen für die Erwachsenenbildung verbessern.
Viel besser kann man die Wichtigkeit der Erwachsenenbildung, aber auch die Herausforderungen, die sich der Erwachsenenbildung für die Zukunft stellen nicht zusammenfassen. Die Ausgabe befasst sich schwerpunktmäßig mit der Erwachsenenbildung und bietet einen umfassenden Überblick über Politiken, ihren Zustand, Themenfelder und Praxisbeispiele aus Projekten.
Wir möchten Ihnen hier einige Beiträge aus dem Journal vorstellen, die von Menschen, die eine enge Bindung zu EPALE haben, geschrieben wurden. Sie werfen einen Blick auf die Themen Status Quo der Erwachsenenbildung, künstliche Intelligenz und Einblicke in die Praxis - damals, heute und morgen.
Lesen Sie
- Zum Zustand der Erwachsenenbildung in der Welt - John Field über die Erkenntnisse aus dem GRALE IV Report "Leave no one behind"
Erwachsenenbildungspraxis – damals, heute und morgen - EPALE-Botschafterinnen und Botschafter Heike Kölln-Prisner, Mona Schliebs und Maximilian Welter reflektieren über den Wandel
- Künstliche Intelligenz in der Bildung - Markus Palmén blickt auf einen Megatrend mit seinen Paradoxien und Versprechungen
Die vollständige Ausgabe des Journal können Sie auf der Webseite der NA beim BIBB lesen.
Das Heft informiert in weiteren Beiträgen über Verfahrensänderungen in der Mobilitätsförderung, die mit dem Start des neuen Erasmus-Programms ab 2021 gelten, und über die Erweiterung des Antragstellerkreises beim Programm AusbildungWeltweit. Zudem gibt es einen ersten Überblick über die Antragsrunde 2020. Das Journal enthält einen Einleger zum neuen Europass – dem Karrieremanagement-Portal für Lernen und Arbeiten in Europa.
Lesen Sie auch:
Worum ging es bei der letzten Online-Diskussion zur Zukunft der Erwachsenenbildung? von Gina Ebner