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Generationsübergreifendes Lernen. Das Modell Mehrgenerationenhaus
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Mehrgenerationenhäuser haben den Wunsch, das Miteinander und die gegenseitige Unterstützung von Jung und Alt neu zu beleben, miteinander aktiv zu sein, sich wechselseitig zu unterstützen und voneinander zu lernen. Es kann sich dabei um eine reine Wohn- oder Zweckgemeinschaft handeln, bis hin zu einer Form des Zusammenlebens von gemeinsam wirtschaftenden nicht verwandten Personen, um so den einzelnen und gemeinsamen Lebensunterhalt zu sichern. Dieser Begriff bezeichnet auch einen offenen Tagestreffpunkt für Angehörige verschiedener Generationen. Deren Angebot an Aktivitäten und Dienstleistungen beruht meist auf Selbsthilfe oder Ehrenamt.
Mehrgenerationenwohnen in Österreich
Im Gegensatz zu Deutschland gibt es laut Bernhard Seidler, Geschäftsführer der GiP GmbH (Generationen in Partnerschaft), in Österreich derzeit kein eigenes staatliches Fördermodell. Mehrgenerationenwohnen wird beispielsweise bei der in einem kombinierten Modell aus betreutem Wohnen für ältere Menschen und Kinderbetreuung finanziert. Die Organisation entwickelt und realisiert individuelle pädagogische Konzepte und generationenübergreifende Projekte, die das Zusammenleben von allen Generationen in den Mittelpunkt stellen. GiP stellt dafür intergenerativ geschultes Fachpersonal bereit und bietet Projektberatung und –entwicklung für InvestorInnen im Generationenkontext an. Gemeinsam mit der Caritas wurde ein Lehrgang für Intergenerative Kompetenz (siehe Bericht) entwickelt, der im Oktober 2017 startet.
Mehrgenerationenhaus Waltendorf: Miteinander und voneinander lernen
Das Mehrgenerationenhaus (MGH) Waltendorf in Graz ist laut der ehrenamtlichen Leiterin Karin Steffen derzeit das einzige MGH in Österreich in dieser offenen Form als Tagesmodell. Es ist ein Ort mit mehreren multifunktionellen Räumen und einem Garten, wo Kinder, Jugendliche, Erwachsene und SeniorInnen sich austauschen, miteinander Zeit verbringen und sich gegenseitig unterstützen. In einem gemeinschaftlichen Prozess aller Beteiligten entstehen unterschiedliche Angebote. Das Tagescafé, das in der gemütlichen Küche untergebracht ist, ist der Dreh- und Angelpunkt des Hauses. Neben zahlreichen zielgruppenspezifischen Bildungsangeboten gibt es auch gemeinsame generationsübergreifende Angebote wie etwa Ball- und Denkspiele, gemeinsames Musizieren oder kreatives Arbeiten.
Das Haus ist in einem über 200 Jahre alten Gebäude beheimatet und fungierte bis 2009 als Bezirksamt. Um das Haus für die Öffentlichkeit zu erhalten, hatte der Schutzverein Ruckerlberg - die seit 1968 bestehende und somit älteste aktive Bürgerinitiative in Graz - die Idee, das gemütliche Haus als Mehrgenerationenhaus zu nutzen und damit für die Öffentlichkeit zu erhalten. Die Einrichtung wird von drei ehrenamtlichen Seniorinnen geleitet, die in einem Netz von zahlreichen KooperationspartnerInnen zusammenarbeiten. Träger ist die Stadt Graz, die für die Erhaltung der Räumlichkeiten aufkommt.
Gemeinsame Aktivitäten fördern das Lernen
Erklärtes Ziel des Hauses ist es, die Nachbarschaftshilfe durch gegenseitiges Kennenlernen und gemeinsames aktives Tun und Lernen wieder anzukurbeln. So sind bereits zahlreiche Freundschaften sowie kleinere und größere Hilfsinitiativen entstanden, wie beispielsweise die Vermittlung einer Kinderbetreuung oder einer Gesellschafterin. Neben gemeinsamem Musizieren, Tanzen, Nähen, Handwerken, Kochen oder einem Generationenstammtisch gibt es auch Nachhilfeangebote, Lesungen und Vorträge.
„Die Dinge entstehen oft unorganisiert durch Zufallsbekanntschaften. Es gibt im Haus keine Scheu, aufeinander zuzugehen. Wir bemühen uns, die Angebote sehr niederschwellig zu halten, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Wir machen auch interkulturelle Angebote mit MigrantInnen wie Deutschkonversation oder Ausflüge… aber man muss diese Menschen zuhause abholen, weil sie sich selber nicht trauen zu kommen“ so Koordinatorin Karin Steffen. Auch Beteiligungsprojekte mit anderen Vereinen oder Sozialraumprojekte (Proberaum) über das IFF, Sozialraum 1, werden durchgeführt. In Zukunft ist ein intergeneratives Theater sowie mentales Kindertraining geplant. Wichtige Zukunftsanliegen sind für Karin Steffen noch mehr kostenlose Veranstaltungen für alle zu machen und den Weiterbetrieb durch eine Teilzeitanstellung abzusichern.
Förderprogramm Mehrgenerationenhaus in Deutschland neu aufgelegt
In Deutschland gibt es seit 2006 die Förderung von Mehrgenerationenhäusern mit der Idee, das Konzept der Großfamilie in die moderne Gesellschaft zu übertragen. Der konzeptionelle Ansatz beinhaltet ein Voneinander-Lernen (Lern-und Förderangebote, Unterstützungsangebote), Miteinander-Lernen (Kultur-und Freizeitangebote) und Übereinander-Lernen (bspw. Erzählcafés).
Inzwischen ist die damalige Idee gelebte Praxis in rund 550 Gemeinden und Stadtteilen. Das Förderprogramm Mehrgenerationenhaus des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wurde 2017 neu aufgelegt. Es verfolgt drei Querschnittsziele: generationenübergreifende Arbeit, Einbindung freiwilligen Engagements und Sozialraumorientierung. Es wird in einem Co-Finanzierungsmodell mit Mitteln von EU, Land und Gemeinde umgesetzt.
Karin Steffen vom MGH Waltendorf und Bernhard Seidler von der GiP in Graz sind sich einig, dass auch für Österreich ein solches Förderprogramm wünschenswert ist, das die Umsetzung von generationsübergreifenden Projekten erleichtert.
Weiterführende Informationen:
- Meb Ausgabe 13/2011: Erwachsenenbildung als Faktor aktiven Alterns
- Beitrag eb.at zur Zusatzausbildung Intergenerative Kompetenz am bifeb (Start: 10/2017)
- Projekt „Generationen in Partnerschaft“
- Mehrgenerationenhaus Graz-Waltendorf
- Bundesprogramm Mehrgenerationenhäuser (DE)
- Handbuch generationsübergreifendes Lernen
- EPALE-Artikel: Generationsübergreifendes Lernen: Miteinander Lernen auf Augenhöhe
Text/Author of original article in German: Christine Bärnthaler/CONEDU
Redaktion/Editing of original article in German: Karin Kulmer/CONEDU

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Atsaucoties uz iepriekšējo rakstu, kurā minēts starppaudžu mācīšanās modelis tieši izglītības ziņā, manuprāt, šādas paaudžu mājas var funkcionēt daudz efektīvāk.
Pirmkārt, mācīties dažādas prasmes - sociālās, kaut vai iemācīties spēlēt mūzikas instrumentu nav salīdzināmas ar to, ka gan jaunietim, gan senioram vienlaicīgi un vienādām metodēm ir jāiegūst vidusskolas izglītība. Otrkārt, šī ideja, manuprāt, ļoti labi strādā kā tāds realitātē esošs sociālais tīkls - jaunietis var iegūt dzīves pieredzi, vecmāmiņas kūku recepti vai atbalstu, kamēr vecāki cilvēki var iemācīties lietas, ko jaunieši prot labāk, piemēram, apgūt tehnoloģijas un tml. Šāda veida paaudžu integrēšana ir labs risinājums, lai vispārīgi mazinātu plaisu, kas rodas starp dažādām paaudzēm tieši starppaaudžu interešu konfliktu dēļ. Protams, jāņem vērā, vai šādas starppaudžu mājas apmeklējums ir brīvprātīgs vai kā citādāk, taču šis ir veids, kā veicināt paaudžu sapratni un kopīgu darbošanos, īpaši mūsdienu steidzīgajā vidē, kur visu uzskatām par pašsaprotamu un bieži kļūstam neiecietīgi, ja otram kaut kas nesanāk.
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