Übung Diamant – Kooperatives Lernen

Das übergeordnete Ziel des Diamond Ranking ist es Informationen und Ideen zu priorisieren. Die Besonderheit ist, dass dies unter der Bedingung eines Konsens erfolgt. Die einzelnen Schritte führen von einer zunächst intuitiven Wahl zu einer tieferen Diskussion, in der die Teilnehmenden aktiv reflektieren, warum sie bestimmte Begriffe, Haltungen, Bilder über anderen anordnen. Die Methode lehrt damit Entscheidungen zu hinterfragen und zu rationalisieren. Es wird deutlich, dass es keine „richtige Lösung“ gibt. Die richtige Lösung liegt vielmehr im Wohlbefinden aller Beteiligten mit der konsensual erfolgten Lösung. Daher sehen wir die Übung für eine Didaktik der Vielfalt als nutzbar an.
Vorgehensweise:
Der Name leitet sich von der optischen Darstellung im Ranking ab. In der Grundform des Diamond Ranking werden die zu priorisierenden Begriffe, Statements, Zitate, oder Wort-Bild Erläuterungen durch die Trainer*in/Facilitator*in vorbereitet und vorgegeben. Besonders schön sind Kärtchen, die das Gesagte mit einem kleinen Bild oder Symbol illustrieren. Ist dies nicht möglich, kann eine unterschiedliche Farbgebung sinnvoll sein, um die Karten im Vergleich rascher zu erkennen. Es sind etwa 12-15 Begriffe vorzubereiten, die auf eine vorab definierte Lernfrage antworten z.B:
+ Was seht ihr als die wichtigsten Eigenschaften einer Führungskraft an?
+ Welche Faktoren sind am Wichtigsten für Euer persönliches Wohlbefinden?
+ Was ist am wichtigsten für gutes Teamwork?
+ Was ist am wichtigsten für funktionierende Elektromobilität?
+ Was ist am wichtigsten für eine gute Entwicklungszusammenarbeit?
+ (…)
Erstellung einer Vorlage für jede Arbeitsgruppe, die das Diamantenlayout/Ordnungsprinzip darstellt. In dier hier beigelegten Ressource sind zwei Diamantenbeispile optisch dargestellt.
Start der Übung:
- Die Lernenden werden in Zweiergruppen geteilt und erhalten mehr als 9 Begriffe auf kleinen Kärtchen (Variante: Wenn die Übung nicht an einem Tisch durchgeführt wird, sondern gleichzeitig viel Bewegung erzeugen soll, können auch grosse Karten/Din A4-Bögen für die Anordnung am Boden verwendet werden)
- Die zwei Lerner*innen einigen sich im ersten Schritt konsensual auf die 9 Karten, die Ihnen am wichtigsten erscheinen und verwerfen die anderen. (2-5 Min)
- Die zwei Lerner*innen ordnen ihre ausgewählten Karten im Layout der vorgegebenen Diamantoptik mit der Karte der höchsten Priorität an der Spitze des Diamanten und der Karte mit der niedrigsten Priorität am unteren Ende. Es ergeben sich 5 Prioritätsebenen. Wenn die Lerner*innen an Tischen arbeiten sollte die Anordnung auf einer Kartonvorlage geschehen, damit das Ergebnis später transportiert werden kann. Wird am Boden z.B. in der freien Natur gearbeitet, müssen Paare, die später zusammenarbeiten sollen nebeneinander angeordnet sein. (10-15 Min)
- Danach schließt sich die Zweiergruppe nach einer vorgegebenen Zeit mit einem zweiten Paar zusammen. Die vier Lerner*innen vergleichen Ihre zwei „Diamanten“ und bilden dann konsensual einen dritten „finalen“ Diamanten. (Dabei werden die ursprünglichen Diamanten aufgelöst) (10-15 Min)
- Die Vierergruppen präsentieren Ihren Diamanten im Plenum der Gesamtgruppe. (max 5 Min. pro Gruppe)
Wichtige Reflexionsfragen für die abschließenden Gruppenpräsentationen:
+ Was waren die entscheidenden Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den ersten beiden Diamanten?
+ Wie ist eure Gruppe bei der Entwicklung des dritten Diamanten zu einem Konsens gekommen.
+ War es schwer den Konsens zu erreichen, wenn ja warum?
+ Fühlt ihr, dass Eure Ideen berücksichtigt wurden?
Hauptbenefit des Diamond-Ranking ist die visualisierte Form und das haptische Vorgehen, das Bewegung initiert. Insbesondere wenn die Diamanten auf dem Boden oder im Freien angeordnet werden, kann die Lerneinheit zur Auflockerung von Workshops genutzt werden. Bilder und Symbole können gut eingeordnet werden.
Das hier beigefügte Worksheet illustriert die Übung umfänglich.
