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ERWACHSENENBILDUNG – AUF DER SUCHE NACH URSACHEN DER PROBLEME UND GESTALTUNG DER ZUKUNFT

Die an der Tätigkeit unserer Stiftung (FAIE – Stiftung der Alternativen Bildungsinitiativen) beteiligten Personen begaben sich diesmal nach Zypern im Rahmen des Projektes: „EDU-DESIGN. Bildung für Gestaltung der Zukunft” („EDU-DESIGN. Education for designing the future”), das aufgrund der Aktion 1 – Mobilität des Personals für Erwachsenenbildung des Programms Erasmus+ finanziert wurde. Wir kamen eben zurück und wir möchten somit unsere Erfahrungen weitergeben.

von Jerzy Kraus, Rafał Dadak

​Originalsprache: Polnisch

 

Die an der Tätigkeit unserer Stiftung (FAIE – Stiftung der Alternativen Bildungsinitiativen) beteiligten Personen begaben sich diesmal nach Zypern im Rahmen des Projektes: „EDU-DESIGN. Bildung für Gestaltung der Zukunft” („EDU-DESIGN. Education for designing the future”), das aufgrund der Aktion 1 – Mobilität des Personals für Erwachsenenbildung des Programms Erasmus+ finanziert wurde. Wir kamen eben zurück und wir möchten somit unsere Erfahrungen weitergeben.

Zunächst ein paar Worte über das Projekt selbst, das uns im Rahmen des Programms Erasmus+ ermöglichte, die genannte Mobilität durchzuführen. Unser Projekt ist eine Antwort auf die aus der Analyse resultierten Bedürfnisse, um neue Kenntnisse zu erwerben und die schon vorhandenen Fähigkeiten im Bereich der Tätigkeit der Stiftung zu verbessern. Damit sollte auch ein Raum für stärkere Unterstützung anderer Nichtregierungsorganisationen geschaffen werden, die ihre Aktivitäten auf die Erwachsenenbildung richten. Das Ziel des Projektes ist, bei den Partnern Lösungen im Bereich der Modelle und Formen der Unterstützung kennenzulernen und das lebenslange Lernen der Erwachsenen im  Rahmen der außerberuflichen und außerschulischen Bildung zu organisieren, sowie auch Aktivitäten zur Bearbeitung von Programm-, Schulungs- und Entwicklungslösungen einzuleiten, die Wirksamkeit der auf dem Gebiet unseres Landes durchgeführten Maßnahmen im Bereich der Erwachsenenbildung erhöhen werden. An der Mobilität nahmen 4 Personen – Mitglieder der Stiftung, die ständig mit der Stiftung als Freiwillige zusammenarbeiten – teil.

So wie beim letzten Mal hatten die Teilnehmer der Mobilität Gelegenheit, an einem englischsprachigen Lehrgang teilzunehmen, der dem Entwerfen von Zukunftslösungen unter Einsatz innovativer Analyse der Ursachen der erkannten Probleme oder deren Erkennung mithilfe von der Methode des strukturierten demokratischen Dialogs gewidmet war. Die Teilnehmer der Mobilität begaben sich zum Ort, an welchem diese Methode entwickelt und benutzt wird, d.h. zur Einrichtung Future Worlds Center, deren gesetzlicher Vertreter THE CYPRUS NEUROSCIENCE AND TECHNOLOGY INSTITUTE mit Sitz in Nikosia ist. An dieser Stelle ein paar Informationen über unseren Partner.  

Future Worlds Center (FWC) ist ein Gründerzentrum für Sozialunternehmer. Es beschäftigt sich u.a. mit Schätzungen, Entwürfen und Einführungen von Projekten, welche Kultur des Zusammenlebens, Menschenrechte und Frieden fördern; es verwendet auch Methoden, die auf den neuesten Techniken, der Lehre über Dialoggestaltung (dialogic design) und einem demokratischen Dialog basieren. Die Hauptaufgabe von FWC ist, den Menschen aus allen Schichten ein erneutes Nachdenken zu ermöglichen, damit sie Alternativlösungen im Bereich der erscheinenden sozialen Herausforderungen auf verschiedenen Ebenen, d.h. sowohl auf der lokalen als auch der europäischen Ebene finden können. Die Maßnahmen unseres Partners konzentrieren sich auf Orte und Erscheinungen, wo es zu sozialen Veränderungen kommt. Future Worlds Center besitzt in seiner Struktur vier Abteilungen für: Globale Bildung, Humanitäre Angelegenheiten, Gestaltung der Zukunft und ein Medienlabor. Diese Einrichtung hat eine sehr große Erfahrung, sie existiert schon seit 26 Jahren und führt mit Erfolg viele Projekte in folgenden Bereichen: innovative Lehrmethoden, moderner Dialog und moderne Kommunikationsformen durch. Wenn es um EU-Programme geht, ist FWC ein wertvoller Träger von guten Vorgehensweisen und baut ein Potential für die Entwicklung von neuen Ideen auf. FWC ist auch ein Schrittmacher, wenn es um Entwicklung und Einführung eines weltweit strukturierten demokratischen Dialogs geht. Zu diesem Zweck benutzt FWC seine innovative Methode. Vor zwei Jahren hatten wir Gelegenheit im Rahmen des Projektes Let’s get active (…)!, das mit den Mitteln des Programms „Europa für Bürgerinnen und Bürger” finanziert wurde, Personen kennenzulernen, die bei FWC arbeiten. Zum ersten Mal erfuhren wir, wie die Methode und deren EDV- und Analyseinstrumente benutzt werden. Deshalb beschlossen wir, im Rahmen dieses Projektes umfassende Kenntnisse über die von unserem Partner verwendeten Methoden und Instrumenten zu erwerben.

Im Zusammenhang mit einer großen Menge an theoretischen und praktischen Kenntnissen, welche uns die Ausbilder vermittelt haben, möchten wir uns bei ihnen für diesen Lehrgang bedanken. Unseren Dank richten wir an: Dr. Yannis Laouris, Kevin Dye, Eleni Philoppou, Katerina Fotiou und Aspasia Ksidea.

In Anbetracht des komplizierten und breiten Themas des Lehrganges sowie dessen Abgesondertheit ist es nicht möglich, den Verlauf des Lehrganges genau zu beschreiben. Wir werden uns jedoch bemühen, den Bereich der SDD-Methode näher zu beschreiben. Es soll betont werden, dass dieser Lehrgang sehr praktisch war, weil er den Teilnehmer/innen ermöglichte, Fähigkeiten einer selbständigen Gestaltung des strukturierten Dialogs im Rahmen der in ihren Einrichtungen geführten Bildungstätigkeit zu erwerben.

Jeden Tag gab es im Rahmen des Lehrganges ein interessantes Bildungsmodell, das auf eine für die Teilnehmer/innen günstige Art und Weise ihnen theoretische und praktische Kenntnisse vermittelte. Der Lehrgang begann mit der Analyse einer Fallstudie, dann hatten wir Möglichkeit, die Literatur zu lesen, die dem Tagesthema gewidmet war. Nach der Pause nahmen wir an Workshops teil, an welchen die Kenntnisse in Bezug auf Gestaltung eines strukturierten Dialogs an einem individuellen Beispiel/Gruppenbeispiel eingeführt wurden. Die Teilnehmer/innen konnten dabei ihre Kräfte prüfen. Dann erfolgte ein Symposium, während dessen man über Erfahrungen vom Vortag, sowie auch über Probleme, die aufgrund der Aufgaben auftauchten und über Einfälle diskutierte.

Die Anwendung der SDD-Methode soll messbare Nutzeffekte für alle Teilnehmer/innen bringen, die am sogenannten Collaboratorium teilnahmen. Die Anwendung dieser Methode ermöglicht, eine primäre Ursache des festgestellten Problems zu identifizieren, oder das Problem selbst zu identifizieren, dadurch dass allen Teilnehmern/innen des Collaboratoriums eine Ausgangsfrage gestellt wurde. Als Nichtregierungsorganisationen werden wir oft mit einem Mangel an innovativen Analysewerkzeugen konfrontiert, die uns erlauben, Handlungslinien zu bestimmen, insbesondere im Bereich der Erwachsenenbildung. Die Erwachsenenbildung hat spezifische Merkmale, die sich aus Erfahrungen und verschiedenen Kenntnissen und ihrem Niveau bei potentiellen Empfängern unserer satzungsmäßigen Tätigkeiten ergeben. Daher tragen eine geordnete Diskussion im Rahmen der Methode, sowie auch IT-Werkzeuge in Form eines Spezialprogramms, welches das Collaboratorium und Kommunikationstechniken begleitet, dazu bei, dass das Ergebnis des Analyseprozesses glaubwürdig ist. Ein sehr wichtiges Element des ganzen Prozesses, dem während des Lehrganges viel Zeit gewidmet wurde, ist das Problem einer Interessengruppe, die am Collaboratorium teilnehmen soll – im Bereich deren Identifizierung, oder deren Auswahl anhand bestimmter Kriterien – wie sie ist und welche an Ergebnissen des geführten Prozesses eines strukturierten Dialogs im Bereich eines bestimmten Themas interessiert sein kann. An dieser Stelle erscheint erneut das Problem der Vernetzung von Subjekten, die aus verschiedenen Bereichen stammen (Nichtregierungsorganisationen, die sich mit der Erwachsenenbildung beschäftigen, Privatsektor, öffentlicher Sektor, der zum Beispiel eine Rechtsetzung bildet, wissenschaftliche Einrichtungen). Die Kursteilnehmer/innen lernten im Zusammenhang damit das Problem der Vernetzung und Probleme kennen, auf welche verschiedene Subjekte in konkreten Fällen stießen. Das Ergebnis eines entsprechend vorbereiteten Prozesses ist erstellte, sogenannte Auswirkungskarte, die graphisch die Lösung des Problems oder auch eine primäre Ursache/Faktor zeigt, welche einen Einfluss auf das bestehende Problem hat. Es ist klar, dass das Ergebnis selbst in dieser Form keine Änderung mit sich bringt, weil ein wesentlicher Faktor des Prozesses der Bezug potentieller Interessenten auf Ergebnisse und ihre Einfälle, wenn es um Verwirklichung dieser Ergebnisse geht, sowie Unterstützung für vorgeschlagene Änderungen sind.

Während des Lehrganges lernten die Teilnehmer/innen auch praktische Regeln für Durchführung von Collaboratorien von organisatorischer, technischer und inhaltlicher Hinsicht kennen, darin: Prozess der Ermittlung der sogenannten Ausgangsfrage, die an die Gruppe und das Thema eines strukturierten Dialogs entsprechend angepasst werden sollte, Rolle einzelner Personen, die an der Vorbereitung des Collaboratoriums teilnehmen, Bestimmung der Produkte oder Anwendung einzelner Funktionen des Programms, das den Dialogprozess im Bereich dessen Generierung, Klarstellung, Priorisierung und Kartierung bedient.

Wir möchten auch auf Aspekte des täglichen Funktionierens in Zypern hinweisen. Da die Luftfahrtunternehmen ihre Politik geändert haben, ist es möglich, Projektaktivitäten mit potentiellen Partnern in Zypern im späteren Zeitraum als im Oktober zu planen. Wenn jemand Sorgen hat, wenn es um das Wetter geht, dann können wir ihn beruhigen. Das Wetter ist sehr freundlich, d.h. Temperatur und Witterungsverhältnisse. Wenn wir in Zypern reisen wollen, müssen wir sehr genau lokale öffentliche Verkehrsverbindungen prüfen, über ausreichend viel Zeit verfügen, um unser Reiseziel zu erreichen und geduldig sein. Es ist klar, dass man den Aufenthalt bei den Partnereinrichtungen gut organisieren und die Maßnahmen frühzeitig treffen muss, was Probleme verhindern lässt. Selbstverständlich hatten wir auch Gelegenheit, einen alten Stadtteil von Nikosia zu besichtigen und lokale Speisen zu kosten.

 

Fotobericht

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