Mit innovativen Bildungsangeboten den Umweltschutz an den Wurzeln packen
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„Wir haben nur eine Welt, aber wenn wir so weiterleben, brauchen wir drei […]“
Lutz Engelke, Chef der deutschen Kreativagentur Triad, bei der Planung zur Weltausstellung 2010
Bildung für den Umweltschutz
Das Thema Umwelt muss in den Köpfen der Menschheit verankert werden und Umweltschutz sollte eine genauso basale Position einnehmen, wie das Stillen unserer persönlicher Bedürfnisse. Wie bei so vielen Dingen spielt Bildung dabei eine zentrale und kraftvolle Rolle. Das Institut für Lern-Innovation (ILI), das sich als Kompetenzzentrum für digitale Bildung der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) auf technologische und didaktische Innovationen in der Hochschul-, Schul- und Erwachsenenbildung konzentriert, hat sich das Ziel gesetzt, hierzu einen wesentlichen Beitrag zu leisten. Das ILI arbeitet an einer Vielzahl von nationalen und europäischen Projekten im Rahmen lebenslangen Lernens und entwickelt innovative Bildungsangebote in den unterschiedlichsten Bereichen. Dieses Jahr setzt das ILI den Fokus, neben etlichen anderen Themen, auf den Bereich Umweltschutz und schreitet dabei gleich mit zwei unterschiedlichen Erasmus+ Projekten entschlossen vorran.
PLASTIC FREE HEROES – Mit Plastikmüll zum Kompetenzerwerb
PLASTIC FREE HEROES hat sich zum Ziel gesetzt, Pädagog*innen ein innovatives Konzept an die Hand zu geben mit dessen Hilfe Schüler*innen zum einen zentrale Kompetenzen des 21. Jahrhunderts erlernen und zum anderen das Bewusstsein für die Problematik von Plastikmüll im Kontext des Umweltschutzes entwickeln. Letztlich soll ein innovatives und erfahrungsbasiertes Lernangebot entstehen, das die Verwendung von Kunststoff als konzeptionellen Lernkontext anregt. Auf diese Weise soll es SchülerInnen ermöglicht werden, nicht nur Faktenwissen zu erwerben, sondern auch Problemlösungs- und Kritikfähigkeiten zu entwickeln, die auf reale Situationen angewendet werden können. Es sollen inhaltsbezogene Lernmaterialien zur Reduzierung und Wiederverwertung von Kunststoffabfällen entstehen und innovative Ressourcen und Onlinekurse zur gezielten Ausbildung von Lehrkräften entwickelt werden.
Mit PLASTIC FREE HEREOS schlägt das Institut für Lern-Innovation sprichwörtlich zwei Fliegen mit einer Klappe: es nutzt eines der zentralen Umweltprobleme unserer heutigen Zeit sinnvoll als Lernkontext zur Entwicklung verschiedener Kompetenzen bei Schüler*innen und entwickelt gleichzeitig eine Strategie zu seiner Vermeidung – damit die Orange künftig wieder ausschließlich in ihrer eigenen, plastikfreien Hülle bleiben darf.
R.I.S.To.VET – Tourismus nachhaltig gestalten
Der Hintergrund des Projekts ist zunächst darin begründet, dass sich ländliche Tourismusunternehmen in den letzten zehn Jahren mit Herausforderungen neuer Formen des Tourismus konfrontiert sehen. Die strategische Partnerschaft zielt zunächst ganz grundlegend darauf ab, das Fachwissen über den nachhaltigen, authentischen und digitalen Tourismus 4.0 zu sammeln, zu strukturieren und weiterzugeben. Eines der zentralen Ziele stellt dabei auch die Förderung eines nachhaltigen und verantwortungsvollen Qualitätstourismus da. Es sollen Sensibilisierungskampagnen ins Leben gerufen werden, die Touristen über verschiedene Reiseziele und den damit verbundenen ökologischen Fußabdruck besser informieren und gleichzeitig nachhaltige Lösungen anbieten. Unter Berücksichtigung von Klimawandel, Wasser und Energieabhängigkeit sollen letztlich nachhaltige Tourismusprodukte angeboten werden.
Die Inhalte werden in Form eines Trainingspfads angeboten, der sowohl für Online- als auch für Präsenzschulungen kostenlos zur Verfügung stehen soll. Der Onlinekurs richtet sich an zukünftige Tourismusfachleute und an Tourismusfachleute die Ihre Kompetenzen aktualisieren möchten. Das Institut für Lern-Innovation beteiligt sich hierbei als zentraler Partner an der Entwicklung des Trainingspfades und möchte so auch für den Bereich Tourismus einen Beitrag in Richtung Nachhaltigkeit leisten.
Auf Worte müssen Taten folgen
Das Thema Umweltschutz wird heiß debattiert und ist eines der zentralen politischen und sozialen Herausforderungen unserer Zeit. Das bloße thematisieren und prognostizieren der vielfältigen Probleme in diesem Bereich ist aber noch kein Schritt zur Besserung der gegenwärtigen Lage. All den harten Worten müssen Taten folgen – und das besser gestern als morgen. Der Bereich Bildung bietet einen zentralen Ausgangspunkt, über den vielfältige Dinge erreicht werden können – allen vorran aber die Verankerung der Notwendigkeit zum Handeln in den Köpfen der Bevölkerung.
Bildrechte: Pixabay, R.I.S.To.VET;
Kommentar
Bildung ist zentral für nachhaltige Entwicklung
Danke für den Beitrag! Bildung spielt eine ganz zentrale Rolle bei fast allen Zielen der globalen Nachhaltigkeitsagenda, sei es Gesundheit und Wohlergehen, nachhaltiger Konsum und Produktion oder Klimaschutz, usw.
Notwendig ist eine ganzheitliche und humanistische Vision von Bildung, die über einen utilitaristischen Ansatz hinausgeht und die unterschiedlichen Dimensionen des menschlichen Daseins integriert. (Viel zu tun.)
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Besonders das Projekt über Tourismus ist interessant